Review

Momente, die das Leben entscheiden


Ein junger, schwarzer Filmstudent wird angeklagt bei einem Raubüberfall mit Totschlag wache gestanden und geholfen zu haben - ist er schuldig oder nicht? Ist er gar ein Monster oder nicht? Und wo liegt die Wahrheit in solch einem auf dem Papier „einfachen“ Fall?

Gerichtsfilme können trocken und wenig filmisch sein. „Monster! Monster?“ ist das aber nahezu null. Und auch das mittlerweile schon arg oft aufgegriffene Thema des schwarzen Jugendlichen in einem für ihn besonders gefährlichen Staat und System, scheint mittlerweile abgenutzt, hier jedoch packend und klar und aufwühlend genug. Als Filmnerd findet man bei dem Protagonisten schnell Anschluss, jeder Mensch (egal wo er lebt und welche Hautfarbe er hat) weiß, das eine falsche Entscheidung im falschen Moment das Leben drastisch verändern, eventuell zerstören kann. In Amerika gilt das (erst recht für Schwarze) doppelt und dreifach. Und jeder weiß auch, dass es schwer sein kann Vorurteile und auf den ersten Blick scheinbar klare Tatsachen zu hinterfragen und neu, fair zu beleuchten. „Monster“ befindet sich irgendwo auf dem schmalen grad zwischen „Dope“ und „12 Angry Men“ - und balanciert die meiste Zeit gekonnt und gezielt. Nicht immer spektakulär, nicht neu oder super aufregend. In meinem Kopf sowie Herzen aber doch seit meiner Sichtung (die immerhin schon fast eine Woche her ist) ein Stammgast. 

Fazit: ein sehr frisches Gerichtsdrama! Emotional, aufwühlend, realistisch. Auf dem Weg zur Meisterschaft. Sehr traurig. Sehr real. Anti-Chi Chi. 

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