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Der Anfang:  STARLESS von KING CRIMSON. 1974. Das Album: RED. Die Geschichte, eine sehr einfache Geschichte, spielt 1983. Die Künstlerin/Malerin Mandy (Andrea Riseborough) lebt mit dem Holzfäller Red (Nicolas Cage) mitten in den Wäldern. Ein Holzhaus. Abgeschieden. Ein "Idyll". Szenen von atemberaubender Schönheit und gegenseitiger Zuneigung, wenn die beiden nebeneinander friedlich schlafen. Ohne viele Worte. Worte sind des Filmes Tod. MANDY setzt auf Bilder. Bilder und Töne. Der Soundtrack von Johann Johannsson, der mittlerweile verstorben ist, nagelt einen in den Sitz, wenn es die Ästhetik nicht längst schon getan hat. Das hier ist Film, kerine verfilmte Theorie, kein gesellschaftspolitisches Mainstreamstück. Ein sinnliches Erlebnis.

Die Geschichte: Mandy wird von Jeremiah Sand (Linus Roache), dem Anführer einer geistig verwirrten Gruppe von Religionsfanatikern gesehen, zur Muse erkoren und schließlich zusammen mit ihrem Gatten entführt. Sand sieht sich als mißverstandener Musiker, entblößt sich vor ihr, spielt eine Platte ab, auf der er singt. Sie lacht ihn aus. Sie wird verbrannt. Ihr mit Drogen traktierter Ehemann überlebt schwer verletzt. Er startet einen Rachefeldzug, löscht alle Sektenmitglieder aus. Mit unfassbarer Brutalität. Was aber nicht wichtig ist.

Denn das hier ist ein Film, kein billiges Splatter-Kasperletheater. Ein audiovisueller Höllentrip zwischen Drogenhalluzination und Alptraum.

Kein Wunder, dass MANDY als Eröffnungsfilm des Fantasy Filmfests ein eher gespaltenes Echo erfuhr. Der Film enthielt keine Witze, nichts zum Grölen. Solch ein Publikum befremdet mich. Immer häufiger. Gewalt als Spaß. Na dann ....

MANDY ist der beste Eröffnungsfilm, den das Fantasy Filmfest je hatte.

10/10

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