Ghost Rider vs. Hellraiser auf dem Planet der 80er
Es liegt nicht an der dünnen Story, dass MANDY ein so nichtssagender Film geworden ist, viele Genreklassiker basieren auf reduziertesten Plots. Es ist vielmehr das Fehlen einer zweiten Erzähl- bzw. Bedeutungsebene, einer metaphorischen, kommentierenden oder auch emotionalen. MANDY ist reine Pose, Kino, das eine Erfahrung verspricht, sich aber doch nur angestrengt durch Versatzstücke und Stereotypen der Filmgeschichte quält.
Zugegeben: MANDY sieht teilweise atemberaubend aus. Wobei es wahrscheinlich auch nicht so schwer ist, das Rotlicht aufzudrehen und dann ein bisschen am Dimmer zu spielen. Aber der Film hat eben diese simple Faszination einer Lavalampe und der größte Schockeffekt ist der Anblick der Badezimmerkacheln in Nic Cages Haus. Auch den hat man schon aufgedrehter (und besser) gesehen, wobei Cosmatos bewusst mit Cages manischer Mimik spielt und ihn ein ums andere Mal höchst idiotisch in die Kamera grinsen lässt. Aber wo Drogen im Spiel sind, ist ja ohnehin alles erlaubt, auch ein mehrfacher Wechsel der Tonalität, vom verträumten Beginn über den trippy Mittelteil bis zum gewalttätigen dritten Akt (wobei man auch hier schon deutlich Schlimmeres/Besseres gesehen hat), der – haha, was ein Regelbruch! – nach zwei Groschenheftkapiteln mit der verspäteten Titeleinblendung eingeläutet wird.
Was von MANDY bleibt, ist ein Dröhnen in den Ohren und Bilder, die so schnell nicht verblassen, die Erinnerung an einen guten Film jedoch nicht, höchstens an einen eigenwilligen.