So ein Blutbad hat Sheriff Webster in seiner langen Laufbahn noch nicht erlebt. Ein bestialischer Killer hat zwei Familien in ihren Häusern zusammengetrieben, gefesselt und mit einer Axt grausam hingerichtet. Über die idyllische Kleinstadt legt sich lähmendes Grauen. Wer wird das nächste Opfer sein? Kann die Polizei die Mordserie stoppen? Reporterin Trish Burchall stellt auf eigene Faust Recherchen an und stößt auf einen ähnlichen Fall, der sich vor fünfzehn Jahren zugetragen hat. Doch der Täter wurde gefasst und hingerichtet. Als Trish die wahren Zusammenhänge entdeckt, wird ihr klar, dass der Axtmörder ihren beiden Töchtern sehr vertraut ist. Ein verzweifelter Wettlauf mit dem Tod beginnt.
Wenn das ZDF sich entschließ mit GEZ Gebühren Horrorfilme zu produzieren kann das , wie bei Rammbock, gutgehen oder aber ziemlich in die Buxe wie bei No one can hear you. Für einen Teenie Slasher ist der Film einfach zu blutleer, denn dafür das angeblich achso brutale Morde geschehen sind, gibt es keinerlei Bildbeweise, lediglich im Showdown darf mal ein wenig in Richtung Horror geschielt werden, wenn die Axt zum Einsatz kommt, aber davor könnte der Film mühelos auch im Nachmittagsprogramm versendet werde.
Die Handlung ist dabei ziemlich handzahm ausgefallen, es gibt ein wenig High School Drama, eine Reporterin erinnert sich das es so einen ähnlichen Fall vor ein paar Jahren schon mal gab, was den äußerst fähigen Sheriff natürlich gar nicht interessiert, ebenso wenig wie irgendeinem Beteiligten das ein unbekannter Mann mit Rucksack durch die Gegend spaziert, obwohl eine Täterbeschreibung aber millimetergenau auf ihn zutrifft. Überhaupt benehmen sich aber wirklich alle hochgradig dämlich und unlogisch, das streng genommen niemand den Abspann überleben dürfte. Geschicktes Storytelling findet hier zu keiner Minute statt.
Bleibt als einzig interessanter Punkt das Mitraten, wer denn nun de böse Familienterminator ist. Dazu bekommen wir zwei absolute Topverdächtige, die allerdings so ffensichtlich auf dem Präsentierteller serviert werden, das man sie von vornherein ausschließen kann. Da wäre dann der vollarschige Highschool Prolet und Vollzeitflachleger, der aber schon vor dem Showdown abgemurkst wird und eben jenen Tramper der lässig durch die Kleinstadt marschiert, obwohl die örtliche Polizei nach genau jemand sucht, auf den diese Beschreibung paßt. Andereseits, wenn man sich die Kompetenzgranaten der lokalen Ordnungshüter so ansieht, so würden sie einen Massenmörder auch nicht finden, wenn er blutüberströmt vor ihnen steht.
So ist denn der böse Killer auch ein eher unscheinbarer Nebencharakter, der wohl als Bub nicht geliebt wurde und ein adoptierter Überlebender des ursprünglichen Massakers war. Aber egal, der Showdown kann dann für die lange Spannungsarmut vorher ein wenig entschädigen, so daß das Finale der klare Höhepunkt ist, ohne jetzt wirklich innovativ zu glänzen. Die Darsteller sind einigermaßen tragbar, Kelly McGillis fragt sich wahrscheinlich heute noch, warum sie seit Top Gun keine roten Teppiche mehr gesehen hat, der Rest bleibt weitgehend unauffällig. No one can hear you ist ein eher schwacher Teenie Slasher, der wohl niemand vom Ofen weglockt, es gibt hunderte besserer Varianten, aber wenn sonst gar nichts interessantes zum Beschäftigen ansteht, kann man sich das mal antun.
3,5/10