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Ein Krimi im etwas anderen München

Diese Tatort-Folge spielt im Münchner Glockenbachviertel, einem Münchner Szeneviertel, in dem das Zentrum der Schwulen- und Lesbenszene angesiedelt ist. Das Viertel selbst ist geprägt von vielen Gründerzeit-Bauten, die einen gewissen Charme ausmachen.

Die Kommissare Batic und Leitmayr haben es dieses Mal mit dem Mord am vermögenden Leonard Martens, Bewohner des Glockenbachviertels, zu tun. Er wird vom zufällig vorbei kommenden Passanten Paul Rochus im noch oberirdisch fließenden Westermühlbach tot aufgefunden.

Leitmayr fühlt sich beim Anblick des Westermühlbachs in seine Kindheit - er ist bis zu seinem 12. Lebensjahr im Glockenbachviertel aufgewachsen - zurück versetzt und kann im späteren Verlauf durch seine Ortskenntnis den Fall auch lösen. Batic findet im Verlauf der Ermittlungen in der Gastwirtin Frieda Helnwein eine Frau, die ihn anzieht und in die er sich verliebt.

Allerdings haben Paul Rochus, Frieda Helnwein und deren Freundin Doris Schellenbaum ein gemeinsames Geheimnis, das weit in die Vergangenheit zurückreicht. Welches Geheimnis das ist? Lassen Sie sich doch überraschen!

Vor allem Miroslav Nemec und Udo Wachtveitl geben diesem Tatort den Charme, den das 'alte' München ausmacht. Auch Iris Berben als Frieda Helnwein kann - wie fast immer - überzeugen. Aber auch der unbekannte Michael Tregor spielt als schwuler Paul Rochus in der oberen Liga aller Schauspieler dieses Tatorts.

Leider fehlt dem Film zum Ende hin die Spannung, da der Zuschauer den Kreis der Täter schon ziemlich schnell eingrenzen kann. Aber um den Grund für die Tat zu erfahren, lohnt es sich auf alle Fälle, den Film bis zum Ende anzusehen. Mir jedenfalls hat es einen gewissen Schauer über den Rücken gejagt und nachdenklich gestimmt. Wegen dieses Schauers kann, ja muss, man den Film aber zumindest eine Bewertung über dem Durchschnitt, also 6/10 geben.

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