Mal wieder aufs Maul…26.09.2019
Jesse Johnson auf dem Regiestuhl, Scott Adkins vor der Kamera – das ist ein bewährtes und eingespieltes Duo, hier unterstützt von Helden aus der jüngeren Marital-Arts-Ära. Da ist es auch nicht so schlimm, wenn das Drehbuch eher einem Flickenteppich gleicht, aus dem die losen Fäden überall hervorragen – und welcher von Mäusezähnen schon hie und da durchgenagt wurde, wobei die Löcher fast schon größere Durchmesser haben. Erklärt wird nicht viel, die Motive der meisten Beteiligten bleiben an der Oberfläche, und so würde ich mir wünschen, es fände sich jemand, der dem Regisseur mal mehr Geld in die Hand gibt – was aber angesichts der schwindenden Zielgruppe eher unwahrscheinlich ist.
Eine reiche Chinesin will viel Geld für die Bekämpfung des Drogenhandels investieren. Die Dame trägt den Film über helle Kleider. Eine finstere Chinesin als Oberhaupt der Drogenbanden will dies verhindern und ordnet die Ermordung der Gönnerin an. Die fiese Chinesin trägt den Film über schwarze Kleider. Auf der Seite der Guten versuchen Tony Jaa, Iko Uwais und Tiger Chen ihr Glück – bei den Finsterlingen sind es Scott Adkins, Michael Jai White und Michael Bisping. Mehr ist nicht zu sagen – am Ende gibt es für jeden einen finalen Kampf, auf den man sich als Fan den ganzen Film freut.
Vorher aber sehen wir einen Dschungelcampüberfall fast wie beim seligen Predator, ein Polizeiquartierüberfall fast wie beim seligen Terminator und auch sonst immer wieder Keilereien, damit es nicht langweilig wird. Es gibt auch etwas zu lachen – Scott Adkins mit einer Art Gorillaperücke, das war entweder Absicht der Requisite oder ein peinlicher Fehlgriff, ich tendiere zu letzterem. In Summe wird hier für den Fan wirklich gut geliefert, allein der Spannungsabfall zum Ende trübt das Vergnügen, wenn „die acht besten, die man für Geld anheuern kann“ binnen einer Minute von Tony Jaa im Stealth-Modus erschossen werden – da hätte man mehr draus machen müssen. Ansonsten feines Fan-Kino mit rundum gelungenen Auseinandersetzungen, sehr, sehr dünner Handlung und vielen sauber gefilmten Kampfsequenzen - 8/10.