7
Gelungener Thriller, der Stalking und die Schrecken einer geschlossenen Nervenheilanstalt geschickt kombiniert. Letzterer Aspekt wurde schon sehr oft behandelt, aber hier fühlt es sich durch die Kombo wieder einigermaßen frisch an. Davon, dass der Film angeblich komplett mit einem iPhone gedreht wurde, habe ich gar nichts mitgekriegt. Es hätte ebenso gut irgendeine andere Nicht-Kinofilmkamera sein können. Claire Foy als Opfer eines irren Liebhabers und bürokratischer Mühlen weiß schauspielerisch zu überzeugen und auch ihr freundlicher Verbündeter mit dem rein geschmuggelten Handy ist prima. An einigen Stellen hat es fast schon etwas Absurd-Satirisches, wenn die Protagonistin vom arroganten Klinikpersonal nicht erhört sondern nur belehrt wird und mit jeder Reaktion ihre Situation nur noch zu verschlimmern scheint. Wer diese Art von Filmen mag, der möge zugreifen.
6
Steven Soderberghs iPhone7-Film ist eine Fingerübung im Thrillergenre, bei der man sich nicht so sehr die Frage stellt, was denn nun real und was Wahnvorstellung ist – sondern vielmehr, ob der Regisseur zu wenig Zeit für die sonstige Sorgfalt hatte oder ob ihm das Genre einfach egal ist. Nach einem gelungenen ersten Akt, das den Zuschauer subtil in Unsicherheit versetzt und sowohl das Psychodrama als auch die behördliche Bedrohung fühlbar macht, gleitet der Film in eine zunehmend trashige, vor allem aber völlig unglaubhafte Psycho-Nummer ab, bei der sowohl Spannung als auch Atmosphäre auf der Strecke bleiben. Schade um das ansonsten schön roh und trotz beschränkter Mittel elegant gefilmte Material und um Claire Foys gute Performance.