iHaveCNit: Maze Runner Trilogie (2014, 2015, 2018)
Normalerweise bin ich mit meinen 31 vielleicht schon ein bisschen aus der Zielgruppe herausgewachsen. Vielleicht habe ich bisher immer einen etwas weiten Bogen um die Welle aus Young-Adult-Novel-Verfilmungen gemacht, aber es gab nun ein kleines Experiment, indem ich mir mal die Maze Runner Trilogie mit den 3 Filmen „Die Auserwählten im Labyrinth“ ; „Die Auserwählten in der Brandwüste“ und „Die Auserwählten in der Todeszone“ angesehen habe, die wiederum auf den Büchern von James Dashner basiert. Die Bücher kann ich nicht beurteilen. Mir geht es hier um die Trilogie, die vor allem davon profitiert, dass konstant Wes Ball alle 3 Filme inszeniert hat und sich somit ein roter Faden visuell und erzählerisch durch die Trilogie zieht. Mit beeindruckend atmosphärischen postapokalyptischen Welten kennt er sich aus. Sein animierter Kurzfilm „Ruin“ beweist das auf beeindruckende Weise, wie man Atmosphäre, Setting und Action kombinieren und tolle Geschichten erzählen kann. Doch kommen wir mal zur Trilogie. Gerade dass wir es hier mit einer Trilogie und auch einer Buchvorlage zu tun haben ist vielleicht die größte Schwäche der Filme, die mich dann doch positiv überrascht haben.
Thomas, der sich erst später wieder an seinen Namen erinnern kann, erwacht in einem Fahrstuhl und kommt auf einer sogenannten Lichtung an. Dort trifft er nicht nur auf eine Gruppe von weiteren Jugendlichen. Das kleine Areal ist von meterhohen Mauern umgeben hinter denen ein riesiges Labyrinth wartet, das sich stetig ändert und nachts von biomechanischen Monstern bewacht wird. Die Gruppe muss nun zusammenhalten und einen Weg aus diesem Labyrinth finden. Finden müssen sie auch den Grund, warum sie hier angekommen sind und wer und was dahinter steckt.
Gerade wenn mir eine Sache aufgefallen ist über die ganzen 3 Filme, dann dass diese unheimlich viele bekannte Versatzstücke aus dem Science-Fiction und auch Horror-Genre aufgreifen und kombinieren. Die Buchreihe ist ja noch recht jung und vermutlich hat sich auch James Dashner hier an vielen bekannten Ideen bedient. Da trifft in den Filmen die Kneipenweisheit zu „Besser gut geklaut, als schlecht erfunden“. Von der Trilogie hat von der Atmosphäre, der Optik und auch der gesamten Spannung der erste Teil am besten gefallen. Problem war nur, dass das Finale etwas zu gehetzt wirkte und man auch noch klar gemacht hat, dass hier noch eine Fortsetzung wartet. Das nimmt dem ersten Teil und auch dem zweiten Teil die Kraft, in sich abgeschlossen zu sein. Beim Mittelteil weiß das Setting wieder zu gefallen wie auch viele großartige Einzelmomente, aber gerade hier spürt man auch dramaturgisch, dass immer mal die Luft raus ist und man quasi das Problem hat, hier nur das Finale im dritten Teil aufzubauen. Und im Finale dann bietet man vor allem am Anfang eine unglaublich starke Actionsequenz mit viel Tempo, dass dann durch notwendige Storyentwicklungen und Wendungen bis zum Ende hin etwas gebremst wird. Aber gerade das Tempo hätte der Film gebraucht, um sich durch stolze fast 2,5 Stunden zu bringen. Auch wenn natürlich die Darsteller der Erwachsenen hier eher blass bleiben sind es die Darsteller der Jugendlichen, die den Filmen einen echten Mehrwert geben. Herausstellen kann ich hier z.B. Will Poulter (auch „The Revenant“ und „Detroit“) mit einer tollen Performance wie auch Dylan O´Brien in der Hauptrolle, der scheinbar so viel gegeben hat, dass er sich bei den Dreharbeiten verletzt und damit für die letzten Endes zustande gekommenen 3 Jahre Abstand zwischen Teil 2 und Teil 3 gesorgt hat. Nach der Trilogie sowie „Deepwater Horizon“ und „American Assassin“ bin ich mal gespannt, was er sonst noch in Zukunft machen darf. Das gleiche gilt auch für Wes Ball den Regisseur. Gerade was hier thematisch in diese Postapokalypse gepackt wird und wie die ganze Welt optisch aufgezogen wird bietet natürlich einen astreinen filmischen Stoff und tolle Unterhaltung.
„Maze Runner – Die Auserwählten im Labyrinth“ - My First Look – 8/10 Punkte
„Maze Runner – Die Auserwählten in der Brandwüste“ - My First Look – 6/10 Punkte
„Maze Runner – Die Auserwählten in der Todeszone“ - My First Look – 8/10 Punkte