Review
von Leimbacher-Mario
Gate Runner
„Wicked City“ erzählt von einer futuristischen Welt, in der die Grenzen zwischen Schatten- und Menschenwelt immer mehr verwischen. Eine ebenso sexy wie tödliche Spinnenfrau treibt etwa ihr Unwesen und nimmt Menschenmännern oft mehr als nur ihre Männlichkeit. Ein jahrhundertelanger Konflikt brodelt immer wieder hoch. Und nun müssen zwei Elitesoldaten (beider Seiten!) zusammenarbeiten, um einen endgültigen Friedensvertrag in dieser monströsen Welt sicherzustellen...
Verdammt, sieht der gut aus! Verdammt, ist das eine geile Mischung! Verdammt, es gibt noch so viele harte Animes, die ich nicht kenne! „Wicked City“ ist eine sensationelle Entdeckung. Klar, unter Animekennern sicher ein alter Hut, neben sowas wie „Vampire Hunter D“, „Dorohedoro“ oder dem artverwandten „Demon City“ (apropos: alle in diesem Review genannten Titel sind absolute Anspieltipps!). Aber für Genreeinsteiger oder Ab-und-zu-Animegucker ist er dennoch ein wertvoller Richtungszeit. Romantik mit Hentaispuren trifft noirische Horrorstimmung. Die englische Synchro (hatte leider nur die) ist zum Glück mehr als solide. Die Auflösung ist logisch, ohne die ganze Zeit zu klar auf dem Tisch zu liegen. Der handgemachte Zeichenstil ist deluxe. Ich bin insgesamt schwer angetan. Allzu umfangreich ist die Geschichte nicht - doch dafür ist das Worldbuilding umso beeindruckender. Man taucht einfach gerne in diese düstere Welt ab. Egal wie sprung- und lückenhaft die Erzählweise sein mag. Die Töne, die Beleuchtung, der Rauch, die splattrigen oder pornösen Momente - es gibt genug zu entdecken und zu staunen!
Fazit: Sci-Fi. Erotik. Action. Anime. Neo(n) Noir. Cyberpunk. Fantasy. Liebe. Bodyhorror. Gewalt. Epik. „Wicked City“ ist eine explosive, höchststylische Mischung und hat unerhört viel, was mein Herz aufgehen lässt. Erwachsenzeichentrick per excellence. „Cowboy Bebop“ meets „Ninja Scroll“ meets „Men In Black“ meets „Blade Runner“. Ein etwas versteckter Klassiker!