Während der Vorbereitungen für die Geburtstags-Party von Söhnchen Jackson "klebt" seine ältere Schwester Madison in der Küche förmlich am Boden fest, was von ihren Eltern zunächst nur als Trotz-Verhalten eines bockigen Teenagers abgetan wird... bis das Mädchen plötzlich beginnt, langsam durch durch den Boden in den Keller zu sinken. Derweil tauchen die ersten Gäste auf, die vor der Haustür auf Einlass warten... Dieser 2016er-Adult Swim-Short ist für mich mithin immer noch eines der bizarrsten, weirdesten und zutiefst verstörendsten Genre-Erlebnisse überhaupt... und zudem bewusst gegen sämtliche üblichen Seh-Gewohnheiten gebürstet, denn Regisseur Alan Resnick macht sich das Kurzfilm-Format auf eine ungewohnte Art gänzlich zu eigen, schaltet "Big Brother"-like durch die verschiedenen Überwachungskamera-Perspektiven - ohne, dass das Ganze dadurch aber zum Found-Footage-Vertreter geraten würde - und lässt die Realität in einem "Die Sims"-artigen Videospiel-Alptraumszenario durch Glitches aus den Fugen geraten. Von der Warte aus betrachtet ist "This House Has People in It" ein Bruder im Geiste von John Carpenters "Die Mächte des Wahnsinns", mit dem er allerdings weder den Stil noch die inhaltlichen Lovecraft-Verweise gemein hat. Zweifellos muss man ihn auch mehrmals konzentriert sehen, um ihn in Gänze zu erfassen und alle kleinen Easter-Eggs mitzubekommen, auch wenn man nicht vor hat, einen anschließenden Deep Dive auf der drumherum gebastelten Fake-Webseite der Firma AB Surveillance Solutions mit Stunden von zusätzlichem Video-Material zu unternehmen, sondern den Film ganz einfach nur so für sich wirken lassen möchte. Klar ist für mich nur: "This House Has People in It" ist eine ziemliche Großartigkeit, die viel andeutet, aber bewusst nichts erklärt, sondern stattdessen nur Hinweise reicht, die selbst zugeordnet und interpretiert werden müssen... und ob das alles dann unterm Strich doch einen Sinn ergibt, ist sicherlich von Zuschauer zu Zuschauer verschieden. Für mich jedenfalls hat das vermittelte Feeling von völliger Hilflosigkeit und Panik mal wieder lange nachgehallt. Fazit: Horror goes Dada, creepy und genial!
9/10