Die heftigste Mockumentary, die keine ist
"Surviving Edged Weapons" ist schwer zu bewerten. Als echtes Trainingsvideo für angehende Polizisten versagt das Werk völlig, wirkt eher unfassbar voll mit Vorurteilen, Verteufelung und Übertreibungen. In einem Land mit klarem Schusswaffenproblem wirkt das Ganze mittlerweile sogar oft unfreiwillig traurig, zurückgeblieben, komisch. Doch als trashiges Lehrvideo ala "Staplerfahrer Klaus" kann man mit diesem Ausbildungsepos durchaus seinen Spaß haben. Bitter und teilweise schockierend nur, dass "Surviving Edged Weapons" ein wahrhaftiger, 30 Jahre alter Polizeifilm zu sein scheint...
Wenn einem Polizist in einer nachgestellten Szenen von einem Koch plötzlich aus heiterem Himmel mit einem Beil der Kopf halbiert wird oder vor einer Hausdurchsuchung ein Samuraischwert (!) durch den Briefschlitz in den Bauch eines Beamten geschoben wird, dann kommt man nicht um mittelschwere Lachflashs herum. Doch darf man darüber wirklich lachen oder bleibt das Lachen im Held stecken, wenn im nächsten Moment dann echte Leichen und tödliche Wunden gezeigt werden? Oder ist das schon üble Gehirnwäsche, die mit zum desolaten Zustand der US-Polizeikräfte geführt hat? Warum sind die Bösen hier meist Minderheiten und warum werden Schusswaffen nicht mal angedeutet? Oder ist dieses Lehrvideo gerade auf Grund seiner Echtheit in Sachen Witzigkeit allen Fake-Dokus und Ähnlichem meilenweit voraus? Entscheidet selbst. Auf YouTube gibt es den fragwürdigen Spaß zu bestaunen. Die "Knife Culture" wird nie mehr dieselbe sein...
Fazit: zwischen Schund und Wunder, zwischen Trash und Warnung, zwischen dumm und lehrreich, zwischen "Faces of Death" und "Police Academy" - nach diesem Trainingsvideos wird selbst das Schmieren eines Brotes zur nervenaufreibenden Angelegenheit...