„Recoil – Tödliche Vergeltung“ ist ein weiterer, kostengünstig produzierter B-Actioner aus dem Hause PM.
Es geht auch schon gleich los: Cop Ray Morgan (Gary Daniels) und seine Kollegen sollen bei einem Banküberfall zu Hilfe eilen. Die Räuber sind allerdings schwer bewaffnet und es kommt zu einer großen Scheißerei vor der Bank. Die Idee ist prinzipiell nicht schlecht, doch an der Umsetzung hapert es: Denn wenn immer wieder die gleichen Einstellungen der schießenden Gangster verwendet werden, variiert die Anzahl der am Boden liegenden Leichen von Szene zu Szene. Wenn man schon Geld sparen will, dann sollte man auch auf die Folgen achten. Aber derartiges ist man bei PM ja gewohnt.
Einer der Bankräuber entkommt mit der Beute und die Cops jagen ihm hinterher. Er auf einem Motorrad, sie in ihren Streifenwagen. Am Ende wird er gestellt und will sich ergeben, aber die Cops missdeuten diese Geste und erschießen ihn. Auch wenn „Recoil“ durch Goofs und Produktionsfehler auffällt, so ist eine 15minütige Actionszene zu Beginn gar nicht mal schlecht. Die Action ist auch nicht schlecht; überzeugt aber mehr durch Quantität als Qualität. Nur das Ende der Jagd ist zum Schreien. Dass die Cops überreagieren mag ja noch glaubwürdig sein, aber dass sie zu fünft ihre Magazine auf den Verdächtigen entleeren ist extrem dämlich.
Wie der Zufall es so will, ist der Tote einer der Söhne des ortsansässigen Mafiabosses Vincent Sloan (Richard Foronjy). Dieser will Rache an den fünf Mördern. Die ersten vier sind schnell erledigt und nun muss Ray um sein Leben fürchten...
„Recoil“ ist ein Film, der wirklich nur eines bieten will: B-Action bis zum Abwinken. Und darin ist er gar nicht mal schlecht, auch wenn alle Nicht-Genre-Fans einen großen Bogen um diesen Film schlagen sollten.
Im weiteren Verlauf dominieren dann Autostunts den Film, ehe es im Finale dann mit waffenlosen Kämpfen und Ballereien zur Sache geht. Diese sind zwar nicht übermäßig spektakulär, aber nett anzusehen. Außerdem ist Action in großer Zahl vorhanden; das Finale ist beinahe sogar zu lang.
Die Story kann man, wie bei den meisten B-Actionern, in die Tonne treten. Der halbwegs erfahrene Zuschauer kann sich den Fortgang der Geschichte schon denken, während der extrem dünne Plot dazu dient, Actionszene an Actionszene zu reihen. Die vielen Goofs und Logikfehler sollte man allerdings außer acht lassen, aber irgendwie gehören sie zu PM-Filmen wie ein Markenzeichen.
Schauspielerisch darf man auch nichts erwarten; viele Darsteller sind erfahrene B-Film-Hackfressen. Gary Daniels ist auch nicht unbedingt der beste Hauptdarsteller, aber seine talentfreie Mimik wirkt zum Glück nicht allzu störend in dem Film.
„Recoil“ ist absolut anspruchsloser B-Actioner, der für Genre-Fans nicht schlecht ist, wenn sie sich mal abends berieseln lassen wollen. Oberer Durchschnitt.