Das legendäre Boleyn Ground ist restlos ausverkauft. Im Heimspiel tritt West Ham United gegen FC Dynamo (kleine Info, den Verein gibt’s gar nicht mehr)an. Die Ultras sind außer Rand und Band, die Stimmung gleicht einem Hexenkessel. Im Glauben sein abtrünniger Bruder Dimitri hält sich im Stadion auf, macht der russische Rebellenführer Arkady mit Hilfe seiner Gefolgsleute die 35.000 Fußball-Fans indirekt zu seinen Geiseln, denn unter dem Stadion ist jede Menge Sprengstoff platziert, der in die Luft geht wenn in den 90 Minuten, die das Spiel andauert, der Bruder nicht ausgeliefert wird. Ebenfalls vor Ort ist Veteran Michael Knox, der bei einem traumatischen Einsatz in Afghanistan seinen besten Freund verloren hat (zum 100000. Mal). Ohne auf Hilfe von außen hoffen zu können, versucht Michael, die Geiselnehmer auszuschalten, auch um seine „Nichte“ zu retten, die unter den Stadionbesuchern weilt.
Das kommt uns doch alles sehr bekannt vor, denn SUDDEN DEATH mit dem belgischen Spagatmeister hatte eine ähnliche Story, nur war es, soweit ich mich erinnere, damals ein Eishockeystadion.
Nun hat man also Herrn Bautista dazu auserkoren, die Menschen zu retten. Der ehemalige Wrestler ist schon seit Jahren als Schauspieler aktiv und ehrlich gesagt gibt es deutlich schlechtere Quereinsteiger – er bemüht sich zumindest.
Was er jedoch hier präsentiert, ist an Schwachsinn kaum zu überbieten. Er ist hier eine Mischung aus John McClane, Mac Gyver und der roten Maus (die, die Sonntags morgens im TV kommt). Er weiß alles, kann alles, hat immer einen Ausweg parat, geniale Tricks auf Lager (die Nummer mit dem Handy und dem Sprengstoff ist der Hit) und nietet mal so eben 10 gut ausgebildete Soldaten nieder, die natürlich gefühlte 200 mal an ihm vorbeischießen. Bis zu einem gewissen Maß ist das noch lustig, aber spätestens nach dem Motorradsprung wird’s dann doch albern.
Wieso der ansonsten großartige Pierce Brosnan hier mitspielt, ist mir nicht bekannt. Entweder hat er Geldsorgen und/oder eine teure Scheidung vor oder hinter sich, denn es dauert sage und schreibe fast eine Stunde !!! bis er zum ersten Mal zu sehen ist. Insgesamt hat er gefühlt 15 Sätze zu sagen, bis er sich VORSICHT SPOILER die Birne wegknallt.
Nun muss man aber dem Film zu Gute halten, dass er sich nicht wirklich ernst nimmt. Die beste Figur in dem Streifen ist ein Typ namens Feysal, der dem Veteranen hilft, obwohl er ein ängstlicher Stadionguide ist. Ein paar seiner Sprüche sind wirklich amüsant und lockern das Geschehen auf.
Fazit: Kompletter Schwachsinn, der aber dennoch erstaunlich gut unterhält. Wer hier keine hohen Ansprüche stellt wird Spaß haben, zumal die Kampfszenen recht ordentlich sind und sicher auch niemand Arthaus-Kino erwartet.