1974. An einem Freitag, den 13., beschließt eine Gruppe von Teenagern ihren Schulabschluss auf ganz besondere Art zu feiern. Die Party steigt in einem alten, abgelegenen Schulgebäude. Heiße Rhythmen, aufgeheizte Stimmung... die Party ist ein voller Erfolg. Bis eines der Mädchen vermisst wird. Blutüberströmt und mit einer klaffenden Wunde am Kopf finden die anderen sie in einer dunklen Ecke liegend. Panik bricht aus. Außer ihnen hält sich ein brutaler Killer im Gebäude auf, der nun Jagd auf sie macht. 26 Jahre später wollen drei Pärchen in der mittlerweile verlassenen Monte Alto International School ein romantisches Wochenende verbringen. Doch auch sie sind nicht alleine. Immer wieder sehen sie einen Nachtwächter durchs Gebäude streifen. Die sechs haben keine Ahnung, worauf sie sich an diesem Wochenende eingelassen haben. Niemand, bis auf Ramón... den Sohn des einzigen Überlebenden des Massakers von 1974.
Bei der riesigen Flut von Slashern aus den USA ist man im Prinzip immer wieder sehr erfreut darüber, wenn auch mal ein Vertreter des Sub-Genres aus europäischen Gefilden erscheint. Der vorliegende spanische Vertreter von Carlos Gil entpuppt sich dann auch als relativ handelsübliche Ware und ist zudem mit sämtlichen Klischees behaftet, die man bei dieser Art Film so sehr zu schätzen gelernt hat. Zudem wird man auch gleich in den ersten Minuten durch diverse Dialoge der Akteure noch auf diverse andere Genre-Kollegen hingewiesen die hier namentlich genannt werden, so das man im Prinzip die richtige Stimmung verspürt, sich einen ordentlichen Slasher anzuschauen. Was man dann jedoch geboten bekommt kann den geneigten Fan leider nur streckenweise begeistern, wobei an dieser Stelle wohl die recht blutigen Effekte an erster Stelle zu nennen sind, denn diese können sich wirklich sehen lassen. Zudem entfaltet sich auch von Beginn an eine wunderbar dichte Grundstimmung, die sich durch den Schauplatz des alten Schulgebäudes immer stärker manifestiert und zumindest streckenweise stark bedrohliche Züge erkennen lässt. Die düsteren Gänge und die teils blassen Farben tragen dabei Sorge für eine manchmal aufkommende Gänsehaut und ganz generell entwickelt sich die Geschichte mit der Zeit auch immer mehr zu einer Mischung aus blutigem Slasher und diversen Mystery-Elementen.
Im Grunde genommen ist diese Mixtur nahezu ideal für ein äußerst atmosphärisches Filmvergnügen, das in vorliegendem Fall jedoch immer wieder durch ziemlich offensichtliche Defizite getrübt wird. Da wäre zuerst einmal die grottige deutsche Synchronisation zu erwähnen, die sich insbesondere bei den weiblichen Protagonisten bemerkbar macht. Die Stimmen die man den Charakteren verliehen hat haben dabei schon eine echt nervende Wirkung auf den Zuschauer und verleihen der gesamten Story dadurch einen manchmal unfreiwillig komischen Anstrich, der so überhaupt nicht in das Geschehen passt. Desweiteren ist es das dargebotene Schauspiel das des Öfteren negativ auffällt, denn von den üblichen unlogischen Verhaltensweisen einmal ganz abgesehen agieren die Darsteller streckenweise sehr aufgesetzt und künstlich, was die Qualität des Filmes nun nicht unbedingt aufwertet. Lediglich die Auftritte von Paul Naschy bilden hier eine Ausnahme, denn sein bedrohliches Auftreten verleiht der ganzen Chose ein wenig Würze und kann die Mankos der anderen Figuren ein wenig ausgleichen.
Der größte Kritikpunkt liegt bei "School Killer" jedoch in der mangelnden Logik und während dieser Aspekt im Prinzip schon von Beginn an zu bemerken ist, so erfährt er insbesondere zum Ende hin eine enorme Gewichtung, denn bei aller Liebe werden einem wirre-und an den Haaren herbeigezogene Erklärungsversuche für sämtliche Ereignisse offenbart, die nicht von dieser Welt sein können. Ehrlich gesagt fühlt man sich dabei sogar ein wenig erschlagen, denn die nicht nur wirren, sondern größtenteils auch vollkommen dämlichen Erläuterungen der Zusammenhänge müssen wohl im Suff entstanden sein, denn nur so sind die hanebüchenen Versuche zu erklären, die Regisseur Carlos Gil hier präsentieren möchte. Einen solchen Nonsens bekommt man eher selten geboten und man weiß im ersten Moment auch nicht so genau, ob man bei so viel Dummheit lachen oder weinen soll. Und so wird man dann auch mit einem Ende aus der Geschichte entlassen das alles andere als befriedigend erscheint, wobei man erst einmal einige Minuten braucht, um sich von dem verbalen Durchfall zu erholen, den die Akteure in den letzten Minuten von sich gegeben haben. Das ist gar nicht einmal so leicht da der eigene Verstand von dem sinnlosen Gelaber noch leicht betäubt ist und man für sich selbst einmal sortieren muss, welche von den angebotenen Möglichkeiten denn nun wirklich eingetreten ist.
Eine echte Antwort wird man darauf nicht wirklich bekommen und das wertet die Geschichte doch ganz erheblich ab, die doch einige absolut gelungene Ansätze geboten hat. So verbuchen wir also einen sehenswerten Paul Naschy, gut anzuschauende Effekte und eine absolut gelungene Atmosphäre auf der Seite der Pluspunkte, wobei der Rest der nötigen Zutaten ziemlich sinnbefreit verbraten wurde, was dem gewonnenen Gesamtbild nicht wirklich zuträglich ist. Hier war definitiv weitaus mehr drin, doch so siedelt sich "School Killer" maximal im üblichen Durchschnittsbereich an und gehört zu den unzähligen Werken, die man sich durchaus einmal anschauen kann, die allerdings keinen allzu nachhaltigen Eindruck beim Betrachter hinterlassen. Nun will ich den Film aber auch nicht schlechter machen als er ist, nur springen einem die beschriebenen Mankos so offensichtlich ins Auge, das man beim besten Willen nicht über sie hinwegsehen kann.
Fazit:
Es gibt wahrlich etliche schlechtere Vertreter als "School Killer" und so kann man sich diese spanische Produktion auch durchaus einmal anschauen. Die eigenen Erwartungen sollte man jedoch nicht zu hoch ansetzen, da ansonsten die Enttäuschung zu groß sein könnte. Zu viele Fehler verhindern eine bessere Bewertung, so das man die Punktevergabe sich logischerweise durchschnittlich gestaltet.
5/10