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So ist es richtig: 1. Szene - da kommen sechs Teenager nachts in eine verlassene Schule, um eine Party zu feiern, Vorgeschichte ist nicht. Noch bevor man etwas genaues erfährt, werden zunächst die für dieses Genre des Slashers so wichtigen Anspielungen auf "Blairwitch Project", "Nightmare" und "Scream" verbal abgehakt und dann geht es noch ausgrechnet um einen Freitag den 13ten. Denn an diesem Tage vor 30 Jahren wurde die Schule wegen mysteriöser Vorkommnisse geräumt, unheimliches Licht am Fenster und eine Tür die zufällt begrüßen die neuen Gäste. In Frage kommen sogleich Geister, die ihre physikalische Aura mitbringen (auweia) oder ein Fremder, der sich eingenistet hat (schon besser). Die übliche Leier von kaputten Handys und kaputtem Auto darf auch nicht fehlen, auf die Idee, einfach nach Hause zu gehen kommt anscheinend niemand. Hin- und hergerissen zwischen übersinnlichem Psychogrusel und simplem Slasher rennen die spanischen Mittzwanziger dann möglichst verteilt durch die dunkle, blau ausgeleuchtete Schule, was die Wahrscheinlichkeit eines anständigen Bodycounts zumindest erhöht. Geheimnisvolle Personen tauchen auf und ab, ein paar Blutlachen und dann kommt auch noch Paul Naschy als mürrischer Wachmann aus dem Jenseits um die Ecke. Tatsächlich wirkt das alles wenig unheimlich, obwohl die Nebelmaschine ständig läuft, gefallen können allenfalls Naschys rüde Erziehungsmethoden, dagegen liefert das planlose halbe Dutzend eine schwache Vorstellung ab. Die paranormal begabte Pam ahnt sowieso stets, was sich anbahnt, damit der Zuschauer um eine hanebüchene Erklärung reicher ist, nein wie geschickt. Die Jungs wiederum heulen mehr als in jedem Familiendrama, allen voran Carlos Fuentes als männlicher Hauptdarsteller, der hat am Set sicher eine Putzfrau für sich allein beansprucht. Das könnte natürlich auch an der jämmerlichen spanischen Rockmusik liegen, die ist einfach furchtbar. Die Goreeffekte sind aufgrund dessen, dass die dunklen Räume und Flure einiges verbergen, ganz ansehnlich, bei Licht betrachtet allerdings uninteressant. Trotz der Freigabe ab 18 Jahren braucht man da nicht viel erwarten und zwar in jeder Hinsicht. Und wenn der alte Haudegen Paul Naschy über den Film sagt, er könnte den spanischen Horrorfilm wiederbeleben, zeugt das von seiner einsetzenden Senilität oder einem versteckten Sarkasmus.

Fazit: Bäche aus Tränen und Blut fließen in diesem Geister-Slasher. Ein selbsterklärender, unausgereifter kleiner Eurohorror. 3/10 Punkten

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