NO BAD ROMANCE !
Wer kennt Bradley Cooper nicht in seiner Paraderolle in Hangover 1- 3? Und Lady Gaga als Popsängerin mit ihren übercandidelten Videoclips? Und nun sollte man sich das 3. Remake eines Dramas ansehen?
JA!
Denn Bradley Cooper liefert mit seinem Regieerstling eine Hammerleistung ab. Sowohl als Regisseur, Drehbuchmitautor, Hauptdarsteller und Sänger und Gitarrist. Die Idee, Frau Germanotta als Gegenpart zu besetzen, einfach genial!
Kleiner Rückblick auf 1976, der Stoff wurde mit Kris Kristofferson und Barbra Streisand verfilmt, wobei hier die Produktion von Barbra gemanagt wurde. Die bereits international bekannte Sängerin war die treibende Kraft hinter dem Projekt, wollte ursprünglich die männliche Hauptrolle mit ELVIS besetzen, dieser sprang dann aber ab. Kris Kristofferson als Zweitbesetzung, auch bereits bekannter Country Sänger machte einen tadellosen Job.
Zum Unterschied zu 1976 ist nun der bisher nur als Darsteller bekannte Bradley Cooper der Produzent, Lady Gaga ist ein absolutes musikalisches Schwergewicht. Im Aussehen Barbra Streisand (Näschen !) einigermaßen ähnlich, beide ließen sich ihre hervorstechenden Körperteile nicht korrigieren, was schon Hochachtung verdient.
Kurz der Plot: Der bekannte Countrymusiker Jackson Maine (Bradley Cooper) lässt sich nach einem Gig vom Chauffeur nach Hause fahren und will noch einen Absacker einnehmen, obwohl er eh schon genug intus hat. Ausgerechnet in einer Transenbar hört er einen Kurzauftritt der Kellnerin Ally (Lagy Gaga) und ist von ihrer Performance und Stimmgewalt völlig geflasht. Er spricht sie an und läd sie zu einem seiner nächsten Konzerte ein, wobei er sie da im Lear Jet hinfliegen läßt. Sie wiederum ist überwältigt davon. Er nötigt sie zu einem Auftritt in seiner Show, und das Video dieses Auftrittes geht viral online und zu einem Hit. Ally wird über Nacht bekannt. Ihre Karriere geht steil aufwärts, gleichzeitig geht sie eine Liebesbeziehung zu Jackson ein. Je berühmter sie wird, desto schlechter geht es Jackson, der sich zusehends zudröhnt, mit allem, was man durch Hals und Nase ziehen kann. Wird es ein gutes Ende für die beiden geben?
Für mich trotz Drama ein absoluter Wohlfühlfilm, gerne mit der Liebsten anzusehen, mit einer 100 Packung FEH in Griffnähe. Beide Hauptdarsteller sind absolute Überraschungen in ihrer Leistung, Bradley IST der Countrysänger wie die Figur, die er darstellt, dazu noch die Regieleistung.
Fremdschämen für den Rezensenten des Standart.at, der meinte, Bradley hätte wohl nur für den Film Singen und Spielen gelernt! Der kann das schon länger, wie er schon 2008 in "Rocker - Voll der Shit" bewies.
Und Frau Germanotta war mich mal eine vollkommen überdrehte Popikone, grellweiss geschminkt, rote Lippen und Riesenbrille, nicht mein Fall. Was für eine Täuschung meinerseits, in Film ist sie anfangs meist vollkommen ungeschminkt und natürlich, zeigt einen liebenswerten Charakter, voller Selbstzweifel über ihr Können. Auch ihre übergroße Nase wird im Plot thematisiert, als sie meint, mit der Nase kann man im Popbiz nichts werden. Täuschung! Denn nach ein paar Minuten Film wird aus dem Popstar eine einfach liebenswerte sympathische Frau.
DER Überraschungsfilm des Jahres, Pflichtbesuch! Und die Singleauskopplung "Shallow", ein gefühlvolles Duett, ist nicht umsonst in den Charts 2018.