Review
von Herr Kees
GIRL IN THE SHELL
Nach dem Scarlett Johansson-Debakel von 2017 hatte man eigentlich die Hoffnung aufgegeben, nochmal eine gelungene Manga-Adaption aus Hollywood zu sehen. Die Paarung Cameron/Rodriguez ließ zwar aufhorchen, der erste Trailer jedoch sah dann doch nach der üblichen 08/15-SciFi-Action gängiger Blockbuster aus. Das Ergebnis nun ist zwar immer noch meilenweit von den besseren Filmen der Regisseure entfernt, aber zumindest nicht ganz so schlimm wie befürchtet. Oder wie SPY KIDS 4D.
Im Prinzip ist hier alles erwartbar: Action und Effekte gehen in Ordnung, die Kampfchoreographien sind perfekt am Computer einstudiert, die Sets zitieren brav BLADE RUNNER & Co., die „Story“ läuft auf gut eingefahrenen Schienen, ab und zu darf man sich an der Anwesenheit unterforderter und viel zu selten gesehener A-Schauspieler erfreuen (Hallo Jennifer Connelly, Hallo und auf Wiedersehen Edward Norton).
Als Besonderheit muss man jedoch die animierte Alita hervorheben. Nicht, weil sie mit ihren großen Mangakulleraugen solch ein Hingucker ist, nein, weil man sie im Verlauf des Films als echten Charakter liebgewinnt und sie zudem aus jeder computeranimierten Pore mehr Leben und Charisma verströmt als ihr milchgesichtiger Boyfriend. Wenn das so weitergeht, bringt die Digitalisierung in Hollywood ernsthaft einige Arbeitsplätze in Gefahr!