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iHaveCNit: Alita: Battle Angel (2019) in Samsung Onyx LED
16.02.2019

Der Manga „Battle Angel Alita“ von Yukito Kishiro aus dem Jahre 1991 wurde als OVA in einem gleichnamigen Anime umgesetzt und eine Realverfilmung des Science-Fiction und Cyberpunk-Stoffs war eines von vielen Herzensprojekten des Meisterregisseurs James Cameron. Da dieser jedoch aktuell mit seinem Mammutprojekt von vielen Avatar-Sequels genug zu tun hat, übernimmt er hier nur die Produktion des Films und lässt Robert Rodriguez an die Inszenierung ran. Soweit ich mich erinnern kann, sollte der Film erst im Sommer 2018 in die Kinos kommen, bis er auf das Vorweihnachtsprogramm 2018 verschoben wurde. Und auch dieser Termin wurde dann verschoben, bis er letztendlich zum 14.02.2019 veröffentlicht worden ist. Und nun hatte ich die Wahl, diesen Film entweder mit Atmos-Sound und 3D oder im Samsung Onyx LED-Format zu sehen. Die Wahl fiel auf Onyx LED. Das Warten auf den Film und die Auswahl der Kino-“Leinwand“ hat sich dann auf jeden Fall gelohnt.

In einer apokalyptischen Welt sorgt der Arzt Dyson Ido dafür, Menschen nach Verletzungen mit kybernetischen Teilen als Prothesen auszustatten. Bei einem Streifzug durch einen Schrottplatz nimmt er den voll funktionsfähigen Kopf eines Cyborgs mit und verknüpft diesen mit einem kybernetischen Körper. Den damit erschaffenen Cyborg nennt er nach seiner verstorbenen Tochter namens Alita. Was sowohl er als auch Alita noch nicht wissen ist, dass sie eine dunkle Vergangenheit hat und zur Schlüsselfigur werden wird.

„Alita: Battle Angel“ verbindet quasi zwei eigentlich recht unterschiedliche Stile miteinander. Zum einen die des Produzenten James Cameron, dessen visuelle Vision der Welt in der das alles stattfindet einfach atemberaubend ist und auf dem LED-Screen im Kino extrem fein und detailliert rüberkommt. Die Spezialeffekte auf die etwas befremdlichen Augen der von Rosa Salazar gespielten Alita zu reduzieren halte ich für etwas unfair, denn die Effekte in Alita können sich richtig sehen lassen. Der andere Stil ist der von Robert Rodriguez, der es sich hier nicht hat nehmen lassen, einige Gastauftritte von gern gewählten Nebendarstellern einzubinden und auch einen für FSK12-Verhältnisse schon einen stark ausgereizten Grad der Brutalität zeigt. Auch kommt es zu einem klassischen Element eines Rodriguez-Films, dass ich an dieser Stelle mal nicht spoilern möchte. Auch wenn die Stile von Cameron und Rodriguez so unterschiedlich sind, so fügt sich das Ganze zu einem homogenen Mix zusammen, der mir richtig gut gefallen hat. Der Film fühlt sich dann vor allem wenn Alita die Welt erst neu kennen lernt und direkt mit extremen Herausforderungen konfrontiert wird stellenweise wie eine Coming-Of-Age-Story an, die von einigen tollen Actionsequenzen ergänzt wird und ein schönes Beispiel dafür ist, wie Cyberpunk aktuell im Kino nach einem „Ghost in the Shell“ und auch „Blade Runner 2049“ aussehen kann. Man hält sich bei dem Film sehr eng an die Vorlage, was auch richtig gut ist und tut. Nur ich finde, dass der Film einiges an Potential liegen lässt. Zum einen an den teilweise nicht gut genutzten Schauspielern und zum anderen an Holprigkeiten in der Dramaturgie und dem Tempo des Films. Während der Anfang relativ behutsam und ruhig bleibt, hat man das Gefühl, dass man sehr hektisch noch sehr viel ins Finale gestopft hat, weil man sich vermutlich nicht sicher ist, ob man daraus nun eine kleine Filmreihe ins Leben rufen möchte oder ob es hier bei nur dem einen Film bleibt. Mal schauen, aktuell sieht es so aus, als ob das knapp 200 Millionen-Dollar-Projekt finanziell eher hinter seinen Erwartungen bleibt und es somit bei einem einzigen Film bleibt.

„Alita: Battle Angel“ - My First Look – 8/10 Punkte.

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