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Nachdem ein amerikanisches U-Boot im arktischen Meer offenbar von den Russen torpediert und versenkt wurde, schickt man den eigensinnigen Captain Joe Glass mit der USS Arkansas los, um der Sache vor Ort auf den Grund zu gehen. Nach weiteren Kampfhandlungen kommt schließlich heraus, dass der russische Verteidigungs-Minister Durov einen Putsch plant und Präsident Zakarin in seiner Gewalt hat. Ein schnell entsandtes Team von Navy SEALs soll diesen befreien, während Glass die Arkansas mit Hilfe der wenigen Überlebenden eines sabotierten russischen U-Boots schnellstmöglich durch verminte Gewässer in Richtung Poliarny steuert, wo Zakarin gefangen gehalten wird, um das Rettungs-Team rechtzeitig einzusammeln, bevor Durov den dritten Weltkrieg auslöst. Wer von den "Irgendwas Has Fallen"-Streifen direkt zu "Hunter Killer" in der Erwartung eines weiteren typischen Gerard Butler-Actioners weitergeht, wird sich enttäuscht sehen, in Fights, Schießereien und Body Count-Gebalge wie in seiner Parade-Franchise ist der Star hier nämlich nicht verwickelt. Die eigentliche Action geht hier auf das Konto von Bond-Bösewicht Toby Stephens, der sich als SEAL-Leader zusammen mit seinen Männern in der Neben-Handlung durch ein Blei-intensives Geisel-Befreiungs-Szenario wurschtelt. Somit ist "Hunter Killer" insgesamt also quasi zwei Filme in einem, einerseits ein U-Boot-Thriller nach Manier der 90er à la "Jagd auf Roter Oktober" oder "Crimson Tide", andererseits ein Kommando- und Spezial-Einheiten-Ballerstreifen wie etwa "Delta Force"... und beide Filme wurden nicht immer wirklich elegant ineinander geschoben. Die Chose läuft damit unweigerlich Gefahr, gleich mehrere angepeilte Zielgruppen zu vergrätzen, die hier allesamt nicht genau das vorgesetzt bekommen, was sie vor dem Lösen des Kino-Tickets (oder, wie in meinem Fall, nach dem Rausfischen der DVD aus der Grabbelkiste) erwartet haben, zumal auch diese Produktion der Millennium-Klitsche wieder mit einigen auffällig mittelmäßigen CGIs hausieren geht und Gary Oldman als groß herausgestellter, bekannter Name auf dem Cover erneut in einer belanglosen Nebenrolle verschwendet wird (diesmal als Admiral mit kurzer Zündschnur, der viel rumschreit, aber immerhin nicht wieder als russischer Drecksack aus der Mottenkiste). Der Streifen wirkt dadurch gleich in mehrerlei Hinsicht antiquiert, denn nicht nur die Effekte sind suboptimal, auch die in die wirklich, WIRKLICH dumme Handlung infusionierte Kalter-Krieg-Nostalgie lässt das Ding direkt wie ein Relikt aus vergangenen Videotheken-Tagen wirken, die bald 30 Jahre zurückliegen. Fairerweise muss man aber zugestehen, dass "Hunter Killer" unterhaltsam genug ist, um dranbleiben zu können, wenn man ihn in Zukunft mal irgendwann zufällig beim Zappen erwischt und sonst halt nix Besseres läuft...

6/10

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