iHaveCNit: Criminal Squad (2018)
Wenn eines immer filmisch eine sichere Bank ist, ist es der Heist-Actionthriller, der sprichwörtlich aufzeigt, wie sicher eine Bank ist. Und hier ist „Criminal Squad“ bzw. „Den of Thieves“ im Original ebenfalls wieder eine sichere Bank gewesen. Sowohl für Hauptdarsteller Gerard Butler als auch für den Autor von „London Has Fallen“ Christian Gudegast, der hier sein Regiedebüt gibt. Und in seinem Debüt geht es richtig zur Sache.
Los Angeles ist die Welthauptstadt für Banküberfälle. Als ein Trupp routinierter Gangster unter dem Ex-Häftling Ray ein wenig zu viel Aufsehen erregt, als sie einen leeren Geldtransporter klauen, geraten sie ins Visier des skrupellosen Cops Nick und seiner Einheit. So spitzt sich die Lage immer weiter zu, bis der große Coup von Ray folgt: Die Federal Reserve Bank !
Wenn man sich den Handlungsverlauf und wichtige Plotpoints ansieht, kommt man nicht von ungefähr zu dem Schluss, dass der Film sehr leicht mit Michael Manns „Heat“ von 1995 verglichen werden kann. Doch ich finde, dass ihm dieser Vergleich nicht gut tut und es für „Den of Thieves“ unfair ist, ihn an dem uneinholbaren Meisterwerk im Bereich von Heist-Actionthrillern von Mann zu messen. Unabhängig davon ist der Film ein tolles Actionbrett, das vor Testosteron seiner Akteure trieft und einige extrem spannende und kompetent gefilmte Actionsequenzen mit Autoverfolgungen und Schießereien zu bieten hat. Die unterschwellige Musik eines Cliff Martinez verschärft die Spannung noch ungemein weiter. Auch hat der Film in seinem Aufbau nicht viel falsch gemacht, vor allem, wenn man sich den klassischen Aufbau von Heist-Actionthrillern ansieht. Es werden abwechselnd Vorbereitungen der Gangster und Ermittlungen der Cops präsentiert, bis es am Ende zum Showdown kommt, dabei hat der Film selbst noch ein paar Überraschungen und Twists parat. Natürlich ist Pablo Schreiber hier klar als Darsteller im Bereich von Charisma und Präsenz klar einem Gerard Butler unterlegen, aber der unterschwellige stets präsente Schwanzvergleich beider Charaktere macht richtig Spaß anzusehen.
Ich habe diesen Film im Heimkino angesehen, nachdem ich ihn im Kino übersprungen habe. Auf der Heimkinoveröffentlichung sind neben der deutschen Kinofassung noch die US-Kinofassung und die Unrated US-Fassung in Omu zu finden, die mit 15 bis 25 Minuten mehr Laufzeit entgegen den 124 Minuten der deutschen Fassung zu Buche schlagen und nach einer kurzen Recherche auch mehr das private Drama von Ray und Nick beleuchten. In welcher Art und Weise sich das auf die stringente Cop vs Gangster-Story auswirkt kann ich noch nicht sagen. Meine Wertung bezieht sich hier auf die deutsche Fassung, die vermutlich das Notwendigste bietet, um den Film als rundes und cooles Actionerlebnis genießen zu können.
„Criminal Squad“ - My First Look – 8/10 Punkte