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Während eines Urlaubstrips durch Bangkok wird die junge, hübsche Phyllis Leighton [ Hansi Linder ] entführt. Ihre schwerreiche Mami Maud [ Loni Heuser ] hat vorher Captain Tom Rowland [ Brad Harris ] vom New Yorker Morddezernat auf dem Hinflug getroffen, und wendet sie sich nun hilfesuchend an ihn. Dieser informiert seinen Freund Jo Walker [ Tony Kendall ], der seiner Berufung als Privatdetektiv folgt und ebenso am Ort eintrifft. Bereits beschattet von der attraktiven Kathin Russell [ Monica Pardo ], die ihn verführen und vergiften soll...

Teil 6 der Reihe bestätigt den vorher schon festgestellten Fortschritt; kann dieses langsame, aber stetige Emporklimmen in die Ruhmeshalle filmischer Kunst auch unter neuer Regie fortsetzen. Der – mit Rudolf Zehetgruber – vorherige Director Gianfranco Parolini bleibt aber zumindest der Schreibarbeit treu.
Verlegt diesmal in das Venedig des Fernen Ostens wird der Exotenbonus erfolgreich ausgespielt, ohne die ständigen Locationwechsel vom Bond zu verschwenden.
Einzig Walkers Heimstätte New York City wird anfangs kurz einbezogen; man zeigt einfach eine Standaufnahme der Stadt und ihn dann typischerweise mit einer Mieze im Bett.
Davon bekommt er auch in Thailand einige ab; der asiatische Cast bleibt aber überschaubar und bezieht sich zumeist auf einige barbusige Masseusen.
Die Gegend selber wird gut eingebunden und zeugt von gutem Produktionsinstinkt.

Auch das Skript beschreitet den Weg eines Reiseführers und verlässt sich auf seine verschiedenen Standorte, die in der ersten Hälfte nacheinander für eine rasche Folge von Actionszenen genutzt werden.
Die Prämisse steht kaum, da häufen sich die Attentate auf sowohl Walker als auch Rowland einzeln und zusammen, dass es eine wahre Freude ist. Eine ähnlich wirksame Methode des Überspielens von narrativen Entbehrungen hat man auch im 3ten Teil Kommissar X - Drei Gelbe Katzen versucht; hierbei funktioniert es vergleichbar gut, auch wenn sich etwas mehr mit einheimischen Kampfsportarten hätte beschäftigen können. Wenn man schon vor Ort ist und mit Rowland ebenfalls einen propagierten Experten an Bord hat.
Stattdessen wird mit Flammenwerfern, Pistolen, amokfahrenden Lieferwagen, Motorbootjagden sowie vor allem Giftanschlägen um sich geworfen und so die Laufzeit angenehm verkürzt.

Die Geschichte unter dem Sammelpseudonym Bert F. Island ist ansonsten nämlich wieder die gleiche wie sonst auch immer: Die im Dreifingersystem geschriebene Mär von der ominösen Geheimbande, die sich mit drei farbigen Tieren im Titel schmückt und sonst nur Böses im Schilde führt. Hierbei werden junge Damen entführt, unter Drogen willenlos gemacht und auf einer mysteriösen Insel zahlenden Kunden feilgeboten.
Die Hintermänner sind dann auch hier entweder offen oder versteckt augenfällig; die beiden Recken erkennen die Gefahr auch irgendwann und schreiten dann ein.
Ausgetragen wird das hier auch vermehrt mit Kalauern. Anfangs sogar richtig guten – Rowland hat eine grossartige Slapsticksequenz gegen Beginn, in deren Verlauf er sich auch von einem Zwerg verprügeln lassen muss – später geht da etwas die Luft aus und die Sprüche fangen an zu nerven.
Sowieso ist die zweite Hälfte gegenüber dem Einstieg abfallend und macht das nicht einmal im Showdown wieder gut. Der grossangelegte Absprung von Fallschirmjägern auf das Hauptquartier der Insel der 1000 Lotusblüten verläuft nämlich soweit harmlos; ausser dass einige Schergen in den Schlamm geboxt werden. Unpassend auch der plärrende „Jo Walker“ Song, der diesmal gleich zu zwei Prügeleien untermalt wird.

Den wahren eyecatcher hat man sowieso schon vorher gefilmt; wieder ein horrend gemütskranker Stunt, der den Ausführenden wahrscheinlich mehr als nur leichtes Herzklopfen beschert hat: Der Lieferwagen kracht nach seinem missglückten Hit in den Hafen, wobei die beiden Fahrenden hinten rauszuspringen versuchen. Der Zweite erwischt den Absprung zu spät und kommt nicht wirklich aus dem fallenden Wagen heraus; um dann noch das Problem zu haben, dass das Teil hinten wieder runterkracht.

Der Rest bleibt weniger aufregend, aber hübsch abwechslungsreich und mit einer dem Sujet entsprechend knappen Ausbreitung gesegnet.
Ist man einmal in der Reihe drin, kann sogar ein kleiner Suchtfaktor gegeben sein; wer hätte das gedacht.

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