Review

Ohne die Publikumsmagneten Til Schweiger und Matthias Schweighöfer würde eine Komödie wie „Hot Dog“ irgendwann im Privatfernsehen laufen und keiner würde es merken.
Dass die beiden beileibe kein Garant für flotte Komödien sind, beweist Regisseur Torsten Künstler mit seiner uninspirierten Polizeikomödie, die in ihrer angestaubten Machart vielleicht noch in den Sechzigern funktioniert hätte.

Obgleich der knallharte GSG-10-Agent Luke Steiner (Til Schweiger) bei einem riskanten Einsatz ein Mädchen rettet, wird er zum Wachdienst im Schloss Bellevue verdonnert. Als er gemeinsam mit Nerd Theo (Matthias Schweighöfer) Dienst schiebt, wird die Tochter eines moldawischen Politikers entführt. Die ungleichen Polizisten müssen sich zusammenraufen, um noch mehr als nur eine Entführung aufzudecken…

Man mag von dem deutschen Vorzeige-Duo halten was man will, - als bereits eingespieltes Team stimmt die Chemie, das Timing funktioniert und in Sachen Mimik muss man den alten Hasen ohnehin nichts mehr erklären. Soweit zu den Grundvoraussetzungen auf dem Papier. Doch gegen ein schwaches Drehbuch mag man sich noch so sehr aufbäumen, - da kann eine Figur, wie der redselige Nerd Theo auch schon mal deutlich übers Ziel hinausschießen und einen leichten Nervfaktor erzeugen. Und auch ein Running Gag, seinen Partner ausschließlich mit Helga anzusprechen, verpufft allerspätestens beim vollen Dutzend.

Zu den zahllosen Klischees der eindimensional gezeichneten Figuren gesellen sich viele platte Gags und manche Einlage unter der Gürtellinie, wobei letzteres meist ohne Kontext zur eigentlichen Handlung dargeboten wird. Ähnlich verhält es sich mit einigen Produktplatzierungen, die oftmals völlig deplatziert daherkommen. Egal ob Fastfood, Erfrischungsgetränk, Autohersteller, Speiseeis oder Paketzustellung, - ein paar Firmen mehr und man hätte Dauerwerbesendung einblenden müssen.

Die Geschichte selbst kommt nur schleppend voran und birgt nur wenig Action in Form einiger Ballereien und kurzer Kloppereien. Die Schauwerte kommen nicht über zwei ordentlich gestaltete Explosionen hinaus, mal abgesehen von einer finalen Jagd auf einem Rollfeld, was allerdings von zahlreichen Vorbildern mehr schlecht als recht abgekupfert ist.
Etwaige Wendungen innerhalb der einfältig gestrickten Geschichte sind von vornherein erahnbar, wobei sich bestimmte Entwicklungen im Verlauf eh als völlig banal entfalten.

Es sollte wohl eine Buddy-Komödie werden, - diese wird jedoch nur selten als solche wahrgenommen. Platte Gags und müde Situationskomik wechseln sich mit infantilen Dialogen ab, verkrampft will man gute Laune generieren und erzeugt eher den einen oder anderen Nervfaktor, wobei den routiniert aufspielenden Mimen kein Vorwurf zu machen ist.
Vage, selbstironische Lichtblicke, wie etwa Schweigers Figur ein Nuscheln zu unterstellen, finden sich nur allzu selten, wogegen die Masse unbrauchbarer Kalauer deutlich überwiegt.
Lahm, harmlos und uninspiriert bietet „Hot Dog“ eher einen kalten Köter, der keinen weiteren hinter dem Ofen hervorlockt.
3 von 10

Details
Ähnliche Filme