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Kostengünstig von CBS/Fox gemachter Horrorfilm, mit dem das Studio wohl noch auf der „Nightmare on Elm Street“-Welle mitsurfen wollte.
Denn wie man seit Freddy Krügers erstem Abenteuer weiß, haben zu Lebzeiten verbrutzelte die unangenehme Angewohnt nach dem Tod noch mal wiederzukehren. Deshalb präsentiert der Auftakt direkt den Oberschmierlappen und Sektengründer Harris (Richard Lynch), der seine Sekte zum Massenselbstmord anstiftet, indem er sie mit Benzin übergießt und die gesamte Butze niederbrennt. Das ist schon ein ziemlich derber Beginn, vielleicht nicht unbedingt gruselig, aber nett anzusehen.
Damit könnte der Film vorbei sein, doch Cynthia (Jennifer Rubin) besitzt die Frechheit das Inferno zu überleben, womit man dann direkt auch schon ein Motiv hätte, warum Harris aus der Einäscherung zurückkehren könnte. Aber Cynthia fällt erstmal für 13 Jahre ins Koma und darf dann böse im Spital erwachen. Bald hat sie aber Alpträume, in denen ihr ehemaliger Guru auftaucht (daher auch der Originaltitel „Bad Dreams“), was direkt die nächste Parallele zu „Nightmare on Elm Street“ darstellt.

Wer so Psycho drauf ist, der wird natürlich nicht so einfach wieder aus der Anstalt entlassen und so stopft man Cynthia in eine Therapiegruppe. Doch bald gibt es seltsame Todesfälle, die als Selbstmorde abgetan werden und das kleine Häufchen dezimieren. Steckt Harris dahinter?
Was anfangs noch nach einem ziemlich Abklatsch von „Nightmare on Elm Street“ aussieht, das gewinnt in der zweiten Hälfte durchaus an Potential. Denn die Auflösung kommt dann doch origineller daher, als man anfangs erwartet. So legt die Geschichte auch eine sehr wichtige falsche Fährte, um sie dann gegen Ende als solche zu enttarnen, was dem Film noch einen kleinen Überraschungseffekt verpasst. Leider ist der Rest ziemlich vorhersehbar: Nach und nach müssen alle wichtigeren Nebendarsteller dran glauben bis nur noch die Figuren übrig sind, von denen man spätestens ab Filmminute 20 erwartet, dass sie überleben. Das kostet leider Spannung.
Dabei hat der Film ansonsten durchaus was zu bieten. Regisseur Andrew Fleming holt trotz nach TV riechender Optik ganz schicke Bilder aus dem sichtbar schmalen Budget heraus und setzt die Anstalt als interessanten Platz mit heimeligen wie unheimlichen Seiten um. Auch die Tatsache, dass sich die Handlung in erster Linie auf die Anstalt und die nähere Umgebung beschränkt spart nicht nur Knete, sondern lässt auch einen Anflug von klaustrophobischer Spannung aufkommen.

Effektfans bekommen auch etwas geboten, denn die Todesfälle sind teilweise doch ziemlich derbe inszeniert. Vor allem die Szene auf dem Parkplatz und die Rückblende zum Feuertod der Sektierer haben es echt in sich und sind mutiger als man es diesem Routineprodukt zutraut. Allerdings hätte man in den Todesszenen doch etwas mehr Spannung aufbauen können, denn meist sieht man nur ein böses Omen und dann rafft es schon das potentielle Opfer dahin.
Jennifer Rubin schreit ordentlich und spielt halbwegs passabel, was zwar keine Meisterleistung ist, aber man kennt im Horrorgenre schlimmere Totalausfälle. Richard Lynch ist immer für einen Schurken gut, auch wenn er nicht das Charisma seiner „Invasion U.S.A.“-Rolle erreicht. Die Nebendarsteller sind auch passabel.

So bleibt unterm Strich ein recht stimmungsvoller, wenn auch (von der Auflösung vielleicht mal abgesehen) arg formelhafter Gruselfilm. Unterhält ganz ordentlich, auch wenn keine Hochspannung geboten.

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