Über Basic waren schon im Vorfeld einige vernichtende Kritiken zu hören. Er sei verworren, mit Logikfehlern und Ungereimtheiten gespickt - ein langweiliger und dunkler JAG-Abklatsch. Selten liegen inkompetentes Kritikergeschwätz und die Wahrheit weiter auseinander!
Reduziert man Basic auf sein Szenario und die Hintergrundgeschichte, dann könnte man tatsächlich meinen, nur den 100. Militärthriller a’la „Eine Frage der Ehre“ vor sich zu haben. Es geht um eine Handvoll Soldaten, die zusammen mit dem sadistisch-strengen Ausbilder Nathan West (S. L. Jackson) im Dschungel von Panama Drill- und Gefechtsübungen durchführt. Als das Team wieder vom Helikopter abgeholt werden soll, sind nur noch zwei der insgesamt 7 Leute am Leben und einer davon wird als Schwerverletzter von einem Kameraden getragen. Was ist in dieser Nacht im Dschungel passiert?
Der Leiter des Ausbildungslagers ist ratlos und holt sich einen Ex-Ranger namens Hardy (J. Travolta), der wegen seiner unheimliche Menschenkenntnis und seine Kombinationsgabe bereits viele ähnliche Fälle aufklären konnte.
Zusammen mit der verantwortlichen Offizierin hangelt sich Hardy nun von Aussage zu Aussage um die ganzen widersprüchlichen Beschuldigungen und die Unklarheiten zu hinterfragen. Dabei kommt es bei Zeugengesprächen immer wieder vor, dass die jeweilige Version der Zeugen in Form einer Rückblende erzählt wird. Allerdings variieren diese Rückblenden immer je nach Sicht des Aussagenden. Der Umstand, dass man nie genau sagen kann, ob die gerade gehörte Version der Wahrheit entspricht, oder doch nur ablenken sollte, bringt einen beim ersten Mal schier um den Verstand.
Unwillkürlich kam meine alte „nervös am Fingernagelkau“-Neurose wieder zum Vorschein. Hier ist der Beweis: Man braucht keine minutenlange Effekt- und Massenschlachtspektakel um einen stimmungsvollen und verdammt spannenden Thriller zu machen. Einige Actionszenen sind zwar enthalten, diese sind aber hauptsächlich in den Rückblenden zu finden.
Visuell weiß der Film zu überzeugen: Stimmig und voller Atmosphäre wird der Plot von der Kulisse untermalt. Die Schnitte sind gut, aber – wie zu erwarten – darf man jetzt keine superschnellen Actionszenen erwarten.
Der Soundtrack ist in Ordnung und an keiner Stelle negativ wie positiv auffallend.
Negativ ist mir lediglich aufgefallen, dass Connie Nielson (die Partnerin von Travolta) recht eintönig spielt. Sie macht ihre Sache vielleicht nicht schlecht, allerdings denke ich, dass sie hier ihr Potential nicht ganz ausgereizt hat.
Fazit: Für Fans von intelligenten und spannenden Thrillern ist Basic Pflicht. Meine Wertung: 9 von 10 Punkten. Wäre die weibliche Hauptrolle noch ein wenig präsenter, und wäre der Soundtrack noch ein wenig mehr Ohrwurm-like, dann hätte es vielleicht auch zur Höchstwertung gereicht.