EXTREME ÜBERSETZING
Innovationsloser Selbstjustizschinken mit schlechten Schauspielern, primitiven Dialogen und seltener, wenig sehenswerter Action.
Nach 7 Jahren kann der DEA mithilfe einheimischer Kollegen in Mexiko endlich den Boss eines Drogenkartells dingfest machen. Für Agent Sean Vetter (Vin Diesel) bedeutet dies jedoch das Todesurteil. Mit dem neuen Oberhaupt "Diablo" ändern sich auch die Strukturen und Methoden des Kartells, dessen Zerschlagung weiterhin das Ziel Vetters und seiner Kollegen bleibt. Als Vetters Frau bei einem Mordanschlag ums Leben kommt, sinnt er nach seiner Genesung auf Rache. Da er Dienstvorschriften nicht einhält, wird er suspendiert und muß sich auf eigene Faust, unterstützt von Partner und Ghetto-Gangster-Homies, zum Kokain-König durchkämpfen. Anfangs erhält er unerwartete Hilfe vom von ihm inhaftierten Ex-Kartellchef, der nebst Familie selbst auf der Abschussliste steht.
Hollywood-Oberprolet Vin Diesel versuchte sich in dem billigen Rache-Reißer " A man apart" ausnahmsweise als echter Charakterschauspieler, was größtenteils in die Binsen ging. Allerdings agiert er größtenteils weniger großkotzig als in "xXx", aber kann als Akteur trotzdem nicht überzeugen. In der Regel lasse ich schauspielerische Leistungen nur bedingt in meine Reviews mit einfließen, außer wenn sie stark von der Norm abweichen, was bei "A man apart" in Abwärtsrichtung leider der Fall ist. Von Trauer oder Betroffenheit ist bei Diesel überhaupt nichts zu spüren. Die Optik des Filmes gibt ebenso wenig her wie die mit 4-letter-words durchtränkten Dialoge, so lässt einen die Ermordung der Frau völlig kalt, da bei Diesel auch keine Emotionen zu erkennen sind und sich die Atmosphäre des Films nicht spürbar ändert, Spannung blitzt nur gelegentlich einen Augenblick auf.
Ergo plätschert der Film von Anfang bis Ende ohne große Höhepunkte so vor sich hin, bis man den Abspann sieht, und nicht fassen kann, dass das jetzt schon alles gewesen sein soll, ein Actionfilm war es jedenfalls nicht, auch kein Rachefeldzug, vielleicht ein Thriller mit Gangsta-Konversationen und Dramapassagen.
Zur Ehrrettung des Streifens muss die packende Parkplatz-Schießerei erwähnt werden, die ein wenig an die Ballerei aus "Heat" erinnert. Der Mini-Shootout am Anfang bei der Razzia wurde zu schnell geschnitten, der Rest sind Hinrichtungen und Erschießungen, sonst wird an Action gerade mal noch eine Autoexplosion und eine kleine Verfolgungsjagd per pedes contra automobil <- nicht schlecht für einen Nichtlateiner :) geboten, und ein paar Sekunden Geballere, also alles völlig unspektakulär, was für einen Hollywood-Actionfilm natürlich nicht ausreicht, um den Genrefan bei der Stange zu halten - da haben die meisten straight-to-video-Actioner bei weitem mehr zu bieten.
Positiv waren Larenz Tate und die anderen Afroamerikaner aufgefallen, Diesel dagegen bleibt nicht nur schauspielerisch blass :)
Übrigens, wer auf einen Showdown hofft, der sei gewarnt - es gibt keinen.
Abschließend sei noch die zur Verwirrung beitragende deutsche Unsitte der Titelverfremdung angeprangert, wobei in diesem Falle mit dem Titel "Extreme Rage" krampfhaft versucht wurde, einen Bezug zu "xXx" herzustellen - erbärmlich.