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"A man apart" schlummerte 2 Jahre im Giftschrank, um nach Diesels Erfolgen "The fast and the furious" und "xXx" doch noch eine Kinoauswertung zu bekommen. So schlecht wie man befürchtet ist der Film auch gar nicht, aber außer einem schauspielerisch ungewohnt gutem Vin Diesel bietet der Film nur aufgewärmte und bekannte Kost der letzten Jahre.

Vin Diesel ist hier der Cop Sean Vetter, welcher bei der DEA arbeitet und den Drogenkartellen den Kampf angesagt hat, was recht routiniert in der Anfangssequenz gezeigt wird, wo ein millionenschwerer Kartellchef während einer Drogenparty verhaftet wird. In Folgenden lässt es der Film aber etwas ruhiger angehen, denn etwas zu ausführlich wird gezeigt, was für friedlicher und liebender Cop Vetter eigentlich ist: Von Familienfeiern bis Coppartys wird die ganze Klischeepalette abgespult, welche aber schlußendlich zur Katastrope führt: Den Tod von Vetters Frau. Die Drogenmafia sieht es nun mal nicht so gern, wenn man versucht ihr die Hölle heiß zu machen.

Unglaublich, aber wahr, dass Machobirne Diesel scheinbar sogar schauspielern kann: Wer hätte sich gedacht, dass er weinen, trauern, verletzt oder wütend sein kann? Diese Stationen durchläuft er nämlich und spielt dabei unglaublich überzeugend. Er schafft es im Verlauf des Films den kompletten Charakter seiner Figur umzukrempeln.

Die Stärken aller bisherigen Diesel-Vehikel waren meist die Action, die hier leider nicht so stark wie sonst im Vordergrund steht. Wenn sie eine Rolle spielt, ist sie aber durch aus routiniert inszeniert. Besonders eine Straßenschießerei, die entfernt an die Perfektion von "Heat" erinnert, sollte dabei erwähnt werden, wo unter anderem auch der "bekannte" Diesel zu sehen ist.
Aber auch die spannenden, düsteren Hausdurchsuchungen und das finale Eindringen in das Versteck des Oberfieslings können sich sehen lassen. Dank Schmuddelbeleuchtung, Schmutz und geschickter Kameraführung besitzen diese Locations eine bedrohliche wie realistische Atmosphäre, bei der das eine oder andere Mal fast Gänsehaut aufkommt.

Abzüge bekommt der Film aber im Drehbuch, denn die Story ist in fast jeder Situation vorhersehbar. Das Drehbuch von Christian Gudegast und Paul Scheuring wirkt teilweise wie aus Versatzstücken anderer Actionthriller zusammengeschrieben, da die eigenen Ideen öfters nicht existent waren. Dafür versuchte man mit einigen "netten" fast gorigen Einlagen zu punkten, in dem man zum Beispiel die erschossenen Drogendealer während einer Hausdurchsuchung möglichst brutal zugerichtet und blutig zeigt.

Betrachtet man die Szenen, zwischen den akzeptablen Actionszenen herrscht leider viel Hohlraum, der zur Vorspultaste führen könnte. Der trauernde Witwer weiss bald nicht mehr wem er trauen darf, glaubt im verhafteten Drogenboss einen Informanten zu finden und setzt sogar Freundschaften aufs Spiel. Während Vetter forscht, wer denn nun "El Diablo" ist werden größtenteils inhaltsleere Smalltalks gehalten und Negerklischees bedient, welche mal wieder überaus witzig sind, ein großes Maul haben, aber Sean selbstverständlich unterstützen.

Fazit:
Vorhersehbarer, mittelmäßiger Mix aus Actionthriller und Drama, in dem nur Vin Diesel auf voller Linie vor allem schauspielerisch überzeugen kann. Leider herrscht zwischen den Actionszenen viel Leerlauf, in denen kaum was Spannendes passiert. Dafür entschädigen aber die letzten Minuten in Mexiko, wenn man schon glaubt, dass der Film sein Ende gefunden hat.

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