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Vin Diesel auf den Spuren von Steven Seagal

Kaum dreht ein Mann mal ein, zwei vielversprechende Actionfilme, die Rede ist hier von „Fast and Furious“ und „Triple X“, wird er gleich als der Stern am Actionhimmel benannt. Dabei ist es bis zum Firmament für Vin Diesel noch ein ganz weiter Weg, den er als „Riddick“ doch recht gut eingeschlagen hat. Hier nun sehen wir ihn in einer ganz klassischen Rächerrolle, Selbstjustiz, das gute, alte Thema des amerikanischen Films. Ob die Rolle als Sean Vetter aber weitere Wege zum Ruhm öffnen wird, steht noch in den zu Beginn angesprochenen Sternen, denn darstellerisch ist Diesel genauso wenig eine Granate wie die Herren Seagal und Konsorten. Sicher hat er eine gewisse glatzköpfige Ausstrahlung, doch ein Yul Brunner ist er deswegen noch lange nicht, und auch Muskeln reichen nicht bis ans Ende aller Tage, wie wir bei Herrn Stallone haben erleben dürfen. Doch schlecht ist Diesels Rächerfilm deswegen noch lange nicht...

Sean Vetter hat alles, was man haben möchte, ein nettes Heim, einen guten Job bei der DEA, eine hübsche Frau. Doch diese wird ihm genommen, aus Rache für einen erfolgreichen Schlag gegen ein mexikanisches Dogenkartell, dessen Chef Memo verhaftet wird. Nun sinnt Sean auf Rache, und die Informationen, die er auf der Straße einholt, deuten auf den geheimnisvollen „Diablo“ hin, der als neuer Drogenbaron hinter allem Ungemach stehen soll. Es scheint, als könne nur Memo hilfreich sein, doch dieser wiederum verfolgt ein ganz anderes Ziel, will er doch aus der Haft entfliehen. So paktieren die ungleichen Männer gemeinsam gegen den Teufel, und zunächst scheinen Seans Aktionen trotz Suspendierung von Erfolg gekrönt. Schließlich steht Sean dem vermeintlichen „Diablo“ gegenüber und vollzieht seine Rache, muß aber erfahren, daß er sich abermals geirrt hat und nur eine Figur an Memos Strippen ist. Doch ein aufrechter Mann geht seinen Weg zu Ende...

Schlimm ist der Film dann, wenn Diesel am Strand sitzt, trinkt und raucht, als kriegt er es bezahlt, um so die Trauer über den Verlust seiner Frau auszudrücken. Das kann Nicholas Cage in dieser Art glaubhaft suggerieren, aber nicht der weniger talentierte Diesel. Doch zum Glück verweilt die Geschichte nicht sehr lange bei dem trauernden Mann, sondern widmet sich dem Vollzug seiner Rache, der legendäre „Anlaß“ ist ja gegeben. Doch wer einen blutigen Streifen erwartet, wird nicht zufrieden sein, denn vielmehr geht es um Polizeimethoden, Ermittlungsarbeit und Männerfreundschaft. Wenn es dann aber knallt, ist das sauber inszeniert, sind die Gefechte von direkter Härte, da wird schon mal ein Gangster totgeschlagen, und wo eine Kugel fliegt, gibt es auch ein Einschußloch. Schade nur, daß der Showdown ausfällt, der Film endet aus Sicht des Selbstjustizfreundes unbefriedigend. Musikalisch wird der Streifen gut untermalt, teilweise harte Klänge zu harten Aktionen, aber hier und da ein wenig Salsa, man hat es ja mit Mexikanern zu tun. Immerhin ist die Action nicht heruntergedimmt, und so kommt der Film noch auf knappe 8/10.

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