Vor ein paar tausend Jahren bekriegen sich im fernen Osten sieben Königreiche. König Qin ist drauf und dran, die anderen Reiche unter seine Knute zu zwingen, weshalb diese dem mächtigen Staatsmann und Feldherren drei Attentäter auf den Hals hetzen. Nun schafft es ein Namenloser, alle drei Meuchler zur Strecke zu bringen. Der König gewährt ihm eine Audienz, bei welcher er sich von dem Helden erzählen lässt, wie ihm diese Tat gelungen ist. Namenlos erzählt, wie er Weiter Himmel im Zweikampf besiegt und Eifersüchteleien zwischen dem Paar Fliegender Schnee und Zerbrochenes Schwert ausnützt, um auch diese auszuschalten. Doch Qin erkennt, dass ihm da eine Lügengeschichte vorgesetzt wird...
Die beeindruckende chinesische Landschaft, riesige Armeen, tolle Sets und vor allem die exzessive Farbgestaltung machen HERO zu einem einzigen Bilderrausch der Extraklasse. Da hat man was zu gucken bis einem die Augen übergehen.
Auch die Kampfchoreographie kann sich sehen lassen, wunderschönes Wire Fu wird einem da geboten. Allerdings übertreibt Zhang ab und zu und kratzt ein bisschen an der Grenze zur unfreiwilligen Komik (die Sache mit der Tasse oder wenn die da plötzlich durch die Bäume fliegen. Auch der Kampf auf dem See ist wohl Geschmackssache). Es passt aber sicherlich zum Ton der Geschichte.
Diese gliedert sich in vier, jeweils in ihrer eigenen Grundfarbe gehaltenen Episoden (wobei dreimal die gleiche Geschichte mit verschiedenem Wahrheitsgehalt geschildert wird; die vierte Episode wird als eine Rückblende in der Rückblende dem Namenlosen von Zerbrochenes Schwert erzählt), umfasst vom Gespräch zwischen dem König und dem Namenlosen als Rahmenhandlung. (Diese reizvolle Erzählstruktur erinnert etwas an Kurosawas RASHOMON.) Vom Thema her ist der Film ganz schön pathetisch, da geht es dann um Aspekte wie Ehre und Aufopferung; der Schluss macht dann einen Dreher ins Propagandistische (aber immerhin ist es ja die Verfilmung eines chinesischen Gründungsmythos. Solche Geschichten haben wir auch).
Das bringt es mit sich, dass die Charaktere also eine der Aussage des Filmes untergeordnete Funktion haben und etwas stereotyp daherkommen, „Auflockerung" bietet aber die tragische Liebesgeschichte zwischen Fliegender Schnee und Zerbrochenes Schwert.
Bilanz: Visuell gewaltig, inhaltlich etwas unterkühlt, aber auf jeden Fall sehenswert.