Nicht einfach, ein faires Urteil über "Hero" zu fällen! Unter der meisterlichen Regie von Zhang Yimou, der später noch "House of Flying Daggers" nachlegte, enstand anno 2002 zweifelsohne einer der optisch beeindruckendsten FIlme überhaupt.
Der Zuschauer wird von der ersten Minute an von einem wahren Bilderrausch gefangengenommen. Satte Farben, atemberaubende Landschaftsaufnahmen und spektakuläre Massenszenen sorgen für weithin offenstehende Münder.
Inmitten von alle dem Attentäter Jet Li, der, seinem nächsten Opfer, dem Kaiser höchstpersönlich, gegenüberstehend, seine Geschichte erzählt. Leider nicht wirklich spannend sowie weder sonderlich noch komplex oder episch. Da können alle Beteiligten sich noch so mühen und gerade die Regie Yimous durchgehend Vollgas geben - das schwache Drehbuch ist offensichtlich. Actionseitig gibts zwar aufwendige Drahtseilkämpfe zu bestaunen, allerdings sollten diese auch nicht über die Tatsache hinwegtäuschen, daß es bei "Hero" keine Massenschlachten zu sehen gibt! Aufmarschiert wird zwar stets in Divisionsstärke, krachen tuts aber stets nur im Duell Mann gegen Mann. In gewisser Weise eine kleine, unblutige Mogelpackung, wenn in Sachen Massenszene das Höchste der Gefühle ein gewaltiger Pfeilregen aus der Distanz ist...
Fazit: Ein Film wie ein Gemälde, bei welchem allerdings die inneren Werte wie Charaktere und Geschichte merklich vernachlässigt wurden. "Hero" sieht aber zum Glück derart fantastisch aus und lullt den Zuseher mit spektakulären Drahtseilkämpfen und tollen Soundteffekten (Stichwort: Wasser) geradezu ein, daß einem diese an sich eklatanten Schwächen erst nach dem Film wirklich klarwerden.
Ein Referenzwerk für jede HD-Highend-Präsentation...