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"Final Destination" aus dem Jahr 2000 war auf den ersten Blick ein typischer Teenie-Horrorfilm, und dennoch sollte er das Genre mit seiner innovativen Story auf den Kopf stellen und die Kinokassen klingeln lassen.
Ähnlich wie "SAW" (Teil 1 entstand vier Jahre bzw. ein Jahr nach den ersten beiden "Final Destination"-Teilen) bot die Reihe nicht nur Thrill und Horror nach Schema F, sondern konzentrierte sich vor allem auf effektiv inszenierte Kills, die meist aus einer Kettenreaktion unglücklicher Zufälle die Überlebenden von Katastrophen über die Klinge springen ließen.
Kein Wunder, dass die Produzenten eine Fortsetzung in Auftrag gaben, die nicht die einzige bleiben sollte.
Nach knapp 3 Jahren war es dann soweit und "Final Destination 2" setzt inhaltlich genau 1 Jahr nach den schlimmen Ereignissen rund um den Todesflug 180 an.

Mit A.J.Cook (bekannt aus der erfolgreichen US-Serie "Criminal Minds") ist es diesmal eine junge Frau, die in einer Vision eine Massenkarambologe auf einem Highway voraussieht, und somit mehreren Menschen nicht nur das Leben rettet, sondern Gevatter Tod einen gewaltigen Strich durch die Rechnung macht.
Und so kommt es, dass die Überlebenden sich anfangs über ihr unvorstellbares Glück freuen, die Gruppe aber durch mysteriöse Unglücksfälle immer weiter dezimiert wird, bis man sich entschließt, mit Hilfe der einzigen Überlebenden des ersten Teils, dem Tod erneut von der Schüppe zu springen:
Mit Ari Larter als Clear Rivers und Tony Todd als Bestatter William Bludworth werden zwei lieb gewonnene Charaktere des Originals in der Fortsetzung glaubhaft eingeführt und weiter entwickelt.
Vor allem Tony Todd hat wieder einen sehr skurillen Auftritt und definiert mit einem entscheidenen Tipp die Regeln im neuen Todesspiel: "Nur durch neues Leben kann der Tod besiegt werden!"
Und so machen sich die letzten Überlebenden auf die Suche nach der hochschwangeren Isabella, damit sie ihr Kind zur Welt bringen kann, womit das Überleben aller anderen garantiert wäre. Doch so leicht lässt sich der Tod nicht in die Suppe spucken.

Das Drehbuch (geschrieben unter anderem von Jeffrey Reddick, der bereits das Skript zu Teil 1 verfasst hatte) bietet von allen Sequels die meisten Verweise zum Original und beantwortet viele Fragen, die für den Zuschauer beim Open End unbeantwortet blieben:
das Schicksal von Alex Browning (Devon Sawa) und Carter Horton (Kerr Smith)  wird aufgeklärt und die Tatsache, dass die Überlebenden der Massenkarambologe in einer unheimlichen Verbindung zu den Überlebenden des Fluges 180 stehen, verleiht der Story zusätzlichen Reiz und schließt gekonnt den Bogen zu den Ursprüngen der Geschichte.

Die Story um den Sensenmann und seine Todesliste bleibt auch im zweiten Teil mysteriös, sorgt für zahlreiche Spannungs- und Schockmomente und überzeugt mit einer unheilvollen und morbiden Atmosphäre, die durch Shirley Walkers düsteren Score angemessen unterstrichen wird.
Um das Original zu toppen sind die Kills noch um einiges einfallsreicher und spektakulärer in Szene gesetzt und die Marschrichtung vom subtilen Horror zum Fun-Splatter wird durch Regisseur Ellis erstmals klar definiert.
"Final Destination 2" bietet zwar nur ansatzweise die Schlachtplatte ab, die mit Teil 3 folgen sollte, doch der Splatter-Gehalt ist auch hier nicht zu verachten: der Gorehound darf Blut lecken und sich an CGI-verstärkten Enthauptungen, Aufspießungen und Zerteilungen erfreuen.
Die Massenkarambolage zu Beginn des Films sowie diverse Explosionen und Crashs im weiteren Verlauf der Handlung sorgen für ein zusätzliches Maß an Action und Tempo.

Tony Todd verleiht mit seinem Auftritt dem Film einen wunderbar morbiden, schwarz-humorigen Anstrich - eine Linie, die leider nicht ganz konsequent durchgezogen wird und somit den einzigen Kritikpunkt darstellt, dem man dieser Fortsetzung vorwerfen kann.
Jonathan Cherry als durchgeknallter Kiffer Rory Peters sorgt für die humorvollen Akzente, aber bis auf wenige Ausnahmen wirken seine Auftritte zu albern, klamaukig und aufgesetzt, um den finsteren Todesreigen zwischen Blutfontänen und abgetrennten Körperteilen etwas aufzulockern.

Ansonsten ist David R. Ellis eine sehr gute, in der Weiterführung der Story nachvollziehbare Fortsetzung gelungen, die eine ausgewogene Mischung aus Suspense und Splatter bietet, die für den ultimativen Horrorspaß sorgt.

7,5/10

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