Review

"In unserem Leben müssen wir nur eins, und das ist Sterben." - ein ganz gutes, auf das Schicksal der hier agierenden Protagonisten zutreffendes Sprichwort. Die Devise lautet wieder: Kämpfen gegen einen unsichtbaren, unverwundbaren und unendlich alten Feind; gegen den Sensenmann höchstpersönlich.

Hinter dem vorangegangenen Überraschungshit braucht sich "Final Destination 2" nun keineswegs zu verstecken. Im Bereich der Atmosphäre, die beim Vorläufer auf eine ganz skurrile Art und Weise sehr stimmig gestaltet war, wurde hier jedoch etwas eingebüßt, denn das aus dem Erstling bewährte Prinzip hat sich nicht verändert. Der Tod slasht nach seinem hausgemachten Plan nämlich erneut die Akteure zu Brei. Entkommen kann ihm bekanntlich niemand, denn früher oder später kriegt er jeden. Die Thematik ist dementsprechend nicht mehr ganz so erfrischend und innovativ wie noch beim Vorgänger, wodurch das Spannungsniveau ebenfalls auf niedrigeren Bahnen umherkreist. Der von "Candyman" Tony Todd kommende Hoffungsschimmer für Kimberly, Clear (die sich noch in den zweiten Teil retten konnte) und Co., doch noch ein paar Jährchen weiter zu existieren, erweist sich eigentlich als ziemlich bizarr und nur geringfügig spannungsfördernd.

Mal abgesehen davon gibt es aber eigentlich nicht allzu viel an dieser äußerst unterhaltsamen Fortsetzung auszusetzen. Der unverhohlene, pechschwarze Humor wurde speziell in expliziten, übertrieben blutrünstigen Goreszenen noch weiter verschärft. Der Tod findet immer einen Weg und so wird dann munter durchbohrt, gematscht oder gehexelt. Schon der spektakuläre, visionäre Unfall zum Auftakt ist neben der eigentlich die gesamte Spieldauer über durchgehend guten Kameraführung nicht nur technisch sauber, sondern auch im Härtegrad überraschend hoch. Einen Akteur teilt es später mitunter gleich in einzelne Stücke und so fragt man sich dabei nur, ob die FSK gemessen dem, was sie hier durchgehen ließ, bei ihrer Begutachtung nicht eventuell unter Drogeneinfluss gestanden hat. Der Teenieslasher bietet jedoch dazu auch noch einen hohen Grad an Witz, beispielsweise in seinen Verknüpfungen mit dem Original, die zwar ziemlich aus den Fingern gesogen zu sein scheinen, wahrscheinlich aber gerade deshalb eine sehr humorvolle Wirkung hinterlassen. Zudem erreicht der Aspekt der Vorherbestimmung ganz neue Dimensionen, indem das Schicksal mehrerer Menschen miteinander verflochten ist.

Ali Larter hat hier in der Rolle der Clear im Vergleich zu ihrem Auftritt im Vorgänger bezüglich ihrer schauspielerischen Qualität etwas an Boden verloren. Neben des Sympathieverlustes zu Beginn, der allerdings drehbuchbedingt ist, spielt sie ihre Clear emotional nicht intensiv genug, obwohl ihr von Angst geplagter Charakter eigentlich optimal dafür geschaffen wäre. Hauptfigur Kimberly leidet unter der Verkörperung von A. J. Cook ebenfalls ein wenig an Blässe. Cook könnte noch mehr an Ausdrucksstärke zulegen. Im Nebendarstellerbereich liefert, neben dem Kurzauftritt von Tony Todd, Michael Landes als sympathischer Polizist Thomas noch eine überraschend positive Performance ab. Der Rest der Riege spielt teilweise Klischeecharaktere, wie den cool-quasselnden Alibi-Schwarzen, und besteht durchweg aus recht unbekannten Schauspielern, die allesamt durchschnittliche Leistungen zeigen.

Auf der Unterhaltungsskala sich ganz weit oben ansiedelnd und nach dem Motto "Mehr kreativ als innovativ" handelnd, bearbeitet "Final Destination 2" unter der kaum Wünsche offen lassenden Regie von David R. Ellis die interessante Thematik etwas oberflächlicher als der überraschend erfolgreiche Erstling und fällt mit einem ungewöhnlich hohem Härtegrad, sowie dem teils damit verbundenem schwarzen Humor besonders auf. Für Slasherfans und Anhänger des Vorgängers wird diese Fortsetzung kaum zu umgehen sein, denn mit dem Tod als Gegner hat "Final Destination 2" allgemein schon eine Spezifität im Angebot. Nach dem Absturz des Fluges 180 im ersten Teil und dem ein Jahr darauf gefolgten Massenautounfall im nun zweiten wird der Sensenschwinger sicherlich mit solch einer großen Katastrophe wiederkehren. Na dann, alle Jahre wieder (eine Fortsetzung?)...

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