Gelungene Fortsetzung der ausgefallenen Grundidee
Es ist ja ein ehernes Gesetz der amerikanischen Filmschaffenden, daß ein guter Film fast immer Nachfolger findet. Da ist die Einnahme schon fast sicher garantiert, da kann man nichts falsch machen, muß auch das Rad nicht neu erfinden. Nun gibt es extrem viele Fälle, in denen der Nachfolger weitaus schlechter ist als das Vorbild, aber es war bekannt, daß das Budget für das Sequel weitaus höher sei, auch mehr Darsteller mitwirken würden, damit mehr Möglichkeiten für kreative Todesarten gegeben seien, all das getreu nach dem Hollywoodmuster „bigger, better, more...“ Und was kann man sagen – der Zweitling ist gelungen. Und das ist die eigentliche Überraschung, denn weder auf der Seite der Schauspieler noch seitens der Story sind positive Großtaten zu vermelden. Im Grunde genommen kaut die Story Schritt um Schritt die Geschichte des Vorfilms nach, der einzige Unterschied ist das Geschlecht der Hauptdarstellerin.
Ali Larter, vorher und auch nachher unbekannt, spielt ein junges Mädchen, welches aufgrund einer düsteren Vorahnung acht Menschen das Leben rettet. Doch der Tod hat seine eigenen Gesetze, und schon weht hier und da ein düsteres Lüftchen und rafft durch eine Verkettung von unglaublichen Zufällen einen nach dem anderen der Geretteten dahin. Schnell raufen sich die Menschlein zusammen, um der Gesetzmäßigkeit auf die Spur zu kommen, unterstützt durch die einzige Überlebende des ersten Teils. Doch mit dem Tod kann man kein Spielchen treiben, und so schlägt der Schnitter erbarmungslos zu, die Menschen sind immer einen schritt zu langsam, wenn es gilt, das nächste Opfer zu retten. Nur der Selbstmord der Hauptdarstellerin und ihre unglaubliche Rückkehr ins Leben schaffen es, zumindest zwei Personen aus den Armen des Sensenmanns zu entreißen...doch ob das ausreicht, einen dritten Teil zu verhindern? Nein, wie der aktuelle Kinospielplan beweist.
Viel Licht, aber auch sehr viel Schatten. Als absolut gelungen darf man die Vorahnungsszene auf dem Highway bezeichnen, hier zeigen Hollywoods Trickkünstler, wozu moderne Technik in der Lage ist. Auch der eine oder andere „Kreative Tod“ ist nicht von schlechten Eltern, wenngleich man ein bißchen von „Cube“ geklaut hat. Zum Schluß aber ist den Machern die Puste ausgegangen, da schleppt sich der Film nur zäh voran, die Tode werden unglaubwürdig, es ist halt schlecht nachzuvollziehen, daß sich viele Geräte von ganz allein bewegen...mies auch die Auflösung des Ganzen mittels des Selbstmordes, und ganz arg daneben ist die Einbindung einer Figur aus Teil 1, die zumeist nur klug daherredet, aber nichts wesentliches beizutragen hat. Im Gedächtnis bleiben die guten Effekte und die eine oder andere Szene, in der man glaubt, daß es zu einem Unfall kommt – aber dann doch nichts passiert. Über die Akteure den Mantel des Schweigens, über die Effekte Lob, über die Story Tadel, all das läßt keine andere Bewertung zu als 7/10.