Review

Regisseur Andrew Jones schickt Mörderpuppe Robert ein drittes Mal auf die Reise und schafft es immer noch nicht, diese auch nur ansatzweise mit Leben zu füllen. Bezeichnenderweise ist das erste Drittel in Ansätzen spannend ausgefallen, - da ist nämlich nichts von einer Puppe zu sehen.

Nazi-Deutschland 1941: Bei Rosenheim wird ein Mann von der Gestapo verfolgt und kann bei Familie Müller unterkommen. Bei sich trägt er ein Buch, welches ominöse Rituale und okkulte Beschreibungen enthält. Über Umwege landet das Buch bei Puppenmacher Amos, der per Ritual drei seiner Puppen zum Leben erweckt. Doch dann wird er an die Nazis verraten…

Jones dürfte die Uniformen irgendwo aus dem Theaterfundus hervorgekramt und sie den Mimen recht wahllos überlassen haben, denn bestimmte Ränge sind da wahrlich nicht auszumachen. Dennoch läuft das Versteckspiel einigermaßen unterhaltsam ab, zumal der leitende Oberst mit psychologischem Druck in Sachen Bluff, Lügen und Täuschung herangeht und sich die Schlinge während der Hausdurchsuchung stets ein wenig enger zieht.

Beim ersten Anblick des Titelgebenden dürfte man indes kaum seinen Augen trauen, denn die Glatze ist tatsächlich mittels einer dünnen Latexschicht realisiert worden, wodurch der Knabe wie ein verkleideter Tattergreis daherkommt, - der Opa bei „Klimbim“ trug seinerzeit eine ähnlich doofe Perücke. Kurz darauf kommen dann die Puppen Robert, Isabella und Otto ins Spiel, aus tricktechnischen Gründen natürlich nie gänzlich zu sehen.

Entsprechend ist die Kamera stets oberhalb der Objekte positioniert, während unten ein paar Hände die starre Puppe vor und zurück bewegen, - später kommen kleine Ärmchen mit Messer dazu, welche ebenfalls per Hand bewegt werden. Eine derart billige und durchschaubare Machart, die weder Mimik noch sonstigen Ausdruck erkennen lässt, schürt natürlich weder Spannung noch Atmosphäre.

Auch sonst bereitet die simple Ausstattung wenig Freude und trägt zu einem kammerspielartigen Charakter mit deutlich zu vielen Monologen bei. Das Haus der Familie Müller, die Puppenwerkstatt und ein Nazi-Verhörraum sind recht spärlich mit Requisiten gefüllt und während der Puppenmacher ein wenig Folter erleiden muss, bröckelt tatsächlich eine Ecke der Glatzenperücke ab.

Die minimalen Gewalteinlagen in Form eines angedeuteten Kehlenschnitts und drei Kopfschüssen sind kaum der Rede wert und auch der Score fällt nicht weiter auf.
Darstellerisch wird durchwachsen performt, denn während Erick Hayden als zynischer Oberst eine recht solide Verkörperung gelingt, wirken einige Nebendarsteller ein wenig verunsichert.
Am Ende stellt Teil Drei eine minimale Verbesserung gegenüber den Vorgängern dar, was schlichtweg an der bedrückenden Prämisse des ersten Drittels liegt. In Sachen Puppenterror ist das eher eine Nullnummer.
Knapp
3 von 10

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