Review

Ein Sack voll Geld bedeutet die Welt

"Have a Nice Day" sollte kurz & knackig sein. Sein Style sollte allein cool genug sein für eine Empfehlung, zumindest für Asia-Animations-Fans. Seine politischen Statements sollten aufhorchen lassen. Und die vielen verbundenen Schicksale von gesellschaftlichen Außenseitern und zeitlichen Sprünge könnten an "Pulp Fiction" erinnern. Allerdings steht all das im Konjunktiv. Denn die Wahrheit sieht leider anders aus. Zumindest für meinen Geschmack. Gefallen hat mir der lässige Soundtrack und die Optik, zumindest der Hintergründe. Doch selbst audiovisuell hat er mich nicht so sehr geflasht, um den Film durch diese Qualität zu tragen. Enttäuschend, wenn man bedenkt, dass der Film eh nur knapp über eine Stunde geht...

Es geht um einen Sack voll Geld. Hinter dem die halbe Unterwelt her ist. Irgendwo in den Randbezirken einer chinesischen Stadt. Wo es keiner mitkriegt und nur wenige interessiert. Genug Stoff für einen bewegten Comic-Gangster-Neo-Noir. Aber wie gesagt, trotz Gesangseinlage und angeschnittener, aktueller Themen (Trump, Brexit, soziale Lage/Gerechtigkeit Chinas) ließ mich das Gangstersuchspiel vollkommen kalt. Coole gemalte Poster gab's noch im Hintergrund zu sehen. That's it. Zum Glück kurz.

Fazit: Optisch cool, eingängiger Soundtrack, uninspiriert eingeworfene politische Statements. Storytechnisch eine Null. Insgesamt absolute Zeitverschwendung. Eine Comic-Neo-Noir mit X - das war fast nix.

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