Review

Wenn man den falschen ausraubt…15.05.2019

Schönes Geschäftsmodell: Autos bei einem Restaurant freundlich parken, dann die Häuser der Gäste aufsuchen und dort Kram klauen, derweil sich die Eigentümer den Bauch vollschlagen…das kann lange gut gehen. Dumm nur, wenn man feststellt, daß der Gast ein finsteres Geheimnis hat und sich nun, da dieses bemerkt wurde, daran macht, die Autoparker nicht nur zu diskreditieren, sondern gen Ende hin auch zu meucheln, will man doch weiterhin seiner finsteren Leidenschaft frönen und Frauen quälen. Wir lernen: Einbruch lohnt sich nicht. Wir lernen auch: Du sollst keine jungen Frauen gefangenhalten, mann kann Dir auf die Schliche kommen.

Wieder mal ein kleiner, böser Film, der seine robuste Ausgangsidee konsequent zu Ende erzählt und dabei die Schraube der Gewalt beständig eine weitere Umdrehung anzieht. Natürlich darf man das Treiben der beiden Einbrecher nicht gutheißen, doch angesichts der Perfidie des wahren Bösewichts schlägt man sich schnell auf die Seite der Kleinganoven. Der Film ist durchgehend spannend, die Personen handeln nachvollziehbar, wenngleich die Fäden des wahren Finsterlings schon sehr weit gespannt sind…jaja, was man mit Geld und Beziehungen alles erreichen kann.

Darstellerisch insbesondere von David Tennant in der Rolle des Hausbesitzers sehr gut ausgeführt, aber auch der Rest vom Fest hinterläßt einen soliden Eindruck. Dem Film gelingt es, mit wenigen Mitteln wirkliche Spannung zu erzeugen und diese auch über die gesamte Laufzeit aufrecht zu erhalten. Man verzichtet auf den Kollegen Zufall, sondern bleibt dicht an der menschlich nachvollziehbaren Handlung der drei Hauptfiguren, inklusive des moralischen Dilemmas, ob man die Polizei einschalten soll und damit zugeben, daß man ein Einbrecher ist. Ein guter Film mit einer interessanten Grundidee, der im Verlauf immer wieder einen kleinen Schlenker macht und somit sogar eine Zweitsichtung lohnt - 9/10.

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