Review

Größe ist eben nicht alles und manchmal sogar hinderlich.


"The Meg" stößt in die bereits dicht beschwommenen Gewässer des Hai-Films vor, in denen sich nach Spielbergs "Jaws" ja nur allenfalls mittelmäßige Beiträge tummelten. Ausschläge jenseits des Fischabfalls waren der von mir abgelehnte "Deep Blue Sea" des immer überschätzten Renny Harlin oder der kleinere Beitrag "The Shallows", der aber eben auch nur Mittelmaß darstellte.

"The Meg" kommt nun als recht großzügig budgetiertes Blockbusterereignis daher, mit chinesischem Geld und daher für den chinesischen Markt produziert. Das merkt man diesem ideenlosen Einheitsbrei dann auch durchgehend an. Die Story ist ein Mix aus Klischees, die schon zu ihren besseren Zeiten eher lahm waren. Das ganze wird dann in eine durch und durch sterile Computeroptik gegossen, einmal durch den Schleudergang gejagt und fertig ist der Goldesel, der dem Markt in Fernost das Geld entlocken soll. Nichts, wirklich gar nichts an der Geschichte oder den Charakteren hätte mir nur den Hauch eines Interesses entlocken können, aber es war einer dieser Tage, an denen man sich trotz aller Mühe nicht genug strecken kann, um die Fernbedienung zu erreichen. Dann eben durchhalten.

Ein Kapitalfehler, den sich "Meg" leistet, liegt in seiner Hauptattraktion begründet. Der Hai ist natürlich computergeneriert... geschenkt. Aber zum einen sieht er irgendwie echt dämlich aus, da das Maul in Relation zur Körpergröße zu klein wirkt, zum anderen verliert sich der Schrecken in der bloße Größe des prähistorischen Predatoren. "Je größer das Tier, desto größer der Horror" geht hier als Formel einfach nicht auf, denn eine Jäger-Beute-Beziehung zwischen Riesenfisch und Mensch nimmt man dem ganzen einfach nicht ab. Da der Hai nun trotzdem Statham und Konsorten jagt, spielt das zwar kaum eine Rolle, aber die Bedrohlichkeit geht dabei ebenso baden, wie die Crew im Laufe des Films. Spannungsmomente gibt es irgendwie keine und das, obwohl genau diese ja eigentlich Kern des Subgenres sind. Zwar versucht man sich in der Kopie eben jener Momente, hauptsächlich mit Blick auf Spielbergs großes Vorbild, aber scheitert dann letztlich genau daran, sie wirkungsvoll umzusetzen. 

Der im Wasser lauernde Tod wird durch Schnitt, Kamera, Musik und Regie nie so wirklich greifbar. Wer sich wundert, warum der Film eine Freigabe ab 12 bekommen hat, findet hier womöglich die Antwort. Er verbreitet ganz einfach keinen Schrecken und ist lediglich aktionslastige Konfektionsware ohne den Ansatz einer eigenen Idee oder einen Funken Kreativität. Wahrscheinlich ist auch das Drehbuch vollständig am Computer generiert worden.


Fazit

Ich könnte mir "Meg" am Strand ansehen und dann hinterher in die Fluten springen, ohne den Anflug eines mulmigen Gefühls zu haben. Damit ist das Ziel dann ja irgendwie verfehlt.

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