Iona zieht mit ihrer Mutter in eine neue Stadt. Schnell gerät Iona an der Schule an eine fiese Mädchen-Clique, die ihre Freundlichkeit und ihr Bedürfnis nach Dazugehörigkeit ausnutzen. Auch ihre Mutter hat massive Schwierigkeiten anzukommen, da sie für viele nur eine schrullige Gestörte ist. Doch die Situation wird nur schlimmer.
Meinung:
Deborah Haywoods Indie-Coming-of-Age-Drama hat keine Scheu sich mit schwierigen und unangenehmen Themen zu befassen.
Zum Einen geht es um das Thema Mobbing, das hier nicht nur Iona an der Schule, sondern auch ihre Mutter in der Gemeinschaft erlebt.
Auch psychische Probleme, die beide auf ihre eigene Art entwickeln, werden thematisiert.
Haywood geht da recht schonungslos vor: die Täterinnen haben keinen Redemption-Arc, der sie angesichts des Leides, das sie verursachen, einsichtig werden lässt. Iona versucht, sich weiterhin anzupassen, das lange als freundschaftliches Gehabe zu rationalisieren, und als sie sich wehrt, geht das nach hinten los.
Dementsprechend ist Pin Cushion weder schön, noch einfach, noch auf Hollywood mit Happy Ending getrimmt, sondern düster, fies und realistisch.
Dass er dabei recht unspektakulär und ohne plakative Eskalation auskommt, ist nur konsequent. Natürlich ist es dadurch weder ein unterhaltsamer, noch besonders aufregender Film, was manche etwas abschrecken dürfte. Das Gleiche gilt auch für einige etwas weirde Szenen und ihren, in diesen Situationen aber durchaus angebrachten und bewusst genutzten, Cringe-Faktor.
Andererseits lässt einen das die unangenehme Realität von Iona und ihrer Mutter nachempfinden. Definitiv kein einfacher Film, aber ein guter und hervorragend gespielter.
Kurzum:
Unaufgeregtes, aber auf den Punkt gebrachtes Coming-of-Age-Drama, das aufgrund der Themen durchaus mitnimmt.