"Ittefaq" Ein Spiel mit Wahrheit und Lüge
"Ittefaq" ist ein packender Thriller, der das Publikum durch seine dichte Erzählweise und das clever konstruierte Drehbuch in Atem hält. Die Regie von Abhay Chopra sorgt dafür, dass der Zuschauer ständig zwischen den verschiedenen Perspektiven der beiden Hauptverdächtigen schwankt. Diese Rashomon-ähnliche Struktur verleiht dem Film eine zusätzliche Dimension, da man nie genau weiß, wem man trauen kann. Akshaye Khanna als Ermittler Dev Verma ist das unangefochtene Highlight des Films. Mit seiner ruhigen, aber intensiven Darstellung bringt er eine faszinierende Ambivalenz in seine Rolle und hält die Spannung bis zum Ende aufrecht.
Sidharth Malhotra und Sonakshi Sinha liefern solide Leistungen als die beiden Verdächtigen, obwohl ihnen die emotionale Tiefe fehlt, um ihre Charaktere vollständig zu entfalten. Dennoch gelingt es ihnen, die Verwirrung und Ungewissheit ihrer Figuren überzeugend darzustellen, was die Atmosphäre des Films verstärkt. Die Chemie zwischen den Hauptdarstellern ist jedoch etwas zurückhaltend, wodurch manche Szenen weniger kraftvoll wirken, als sie es hätten sein können.
Besonders erwähnenswert ist der minimalistische Ansatz des Films in Bezug auf Inszenierung und Marketing. Anstatt sich auf typische Bollywood-Klischees zu verlassen, bleibt der Fokus auf der Geschichte und den Dialogen, was dem Film eine gewisse Authentizität verleiht. Die düstere, stilisierte Kameraarbeit trägt ebenfalls zur geheimnisvollen Atmosphäre bei und passt perfekt zum neo-noir-Genre des Films.
Dennoch hat "Ittefaq" einige Schwächen. Das Drehbuch verliert an manchen Stellen an Tempo, und einige Wendungen sind vorhersehbar, was den Effekt der Überraschung mindert. Auch die Charakterzeichnung von Sonakshi Sinhas Figur Maya hätte mehr Tiefe vertragen können, um ihre Motive besser verständlich zu machen. Der Schlussakt hingegen ist gut ausgearbeitet und bietet eine zufriedenstellende Auflösung, die jedoch den Zuschauer mit einigen unbeantworteten Fragen zurücklässt.
Insgesamt ist "Ittefaq" ein gelungener Thriller, der durch seine ungewöhnliche Erzählweise, starke schauspielerische Leistungen und stimmige Inszenierung besticht. Trotz einiger kleinerer Schwächen bleibt der Film fesselnd und bietet genügend Wendungen, um das Publikum bis zum Schluss zu beschäftigen. Ein Muss für Fans von Krimis und Suspense-Dramen, die auf subtile, psychologische Spannung setzen.