Ich hab selten einen Film gesehen, in letzter Zeit der mich mit so zwiespältigen Gefühlen aus dem Kino gehen ließ. Auf der einen Seite hab ich einen Handwerklich perfekt inszenierten Thriller gesehen, auf der anderen Seite ist die Story weder überraschend noch sonderlich spannend.
Story:
10 Menschen, ein Motel irgendwo in der Wüste und Sintflutartiger Regen, der die 10 and den das Motel bindet.
Die Menschen könnten unterschiedlicher nicht sein. Ein Ex-Cop, der als Chauffeur einen Filmstar durch die Gegend fährt, ein frisch verheiratetes Ehepaar, eine kleine Familie, ein Cop und sein Gefangener, eine Exprostituierte und ein mehr als zwielichtiger Motelmanager.
Jede dieser Personen ist etwas anderes als sie vorzugeben scheinen, keine kann der anderen trauen.
Als dann der Gefangene entflieht, und die ersten Leichen auftauchen, ist die Angst groß. Und jedem scheint klar zu sein, das jeder der nächste sein könnte.
Gleichzeitig wird in einem Zimmer in einem Gericht über eine Begnadigung eines Mörders verhandelt, der laut seinem Arzt an Schizophrenie leidet. Das Schicksal des Mörders scheint mit den Menschen im Motel verknüpft zu sein.
Leider schafft es Regisseur Mangold nicht aus dieser durchaus spannend klingenden Story zu einem nervenaufreibenden Thriller zu verweben. Zu früh ( eigentlich schon während des Vorspanns ) erfährt der Zuschauer, was es mit den Menschen im Motel auf sich hat, und auch die Frage wer der Mörder im Motel ist wird schnell langweilig, da man es eigentlich recht früh erkennt.
Atmosphärisch und inszenatorisch Isis die Szenen im Motel zwar durchaus auf hohem Niveau aber irgendwie wollte der Funke nicht recht überspringen.
Die Darsteller sind durchweg gut, und passen auch in ihre Rollen. John Cusack als Chauffeur und Ray Liotta als zwielichtiger Cop liefern sich gute Duelle, Amanda Peet als Ex Nutte und auch Jack Busy als Gefangener spielen auf dem von ihm gewohnten Level. Rebecca De Mornay als abgehalfterter Star, ist kaum wieder zu erkennen und Alfred Molina hätte man mehr Szenen gewünscht, ansonsten gibt es aber an der Besetzung absolut nichts auszusetzen.
Somit bleibt leider ein Thriller, der sich auf Grund seiner Erzählweise um die eigentlich zur genüge vorhandene Spannung gebracht wird. Schade, denn dass alle Beteiligten mit vollem Einsatz bei der Sache waren sieht man dem Film ansonsten durchaus an, deshalb 6 von 10 Punkten