Inhalt:
Irgendwo in China, in einer mittelalterlichen Epoche.
Eine taubstumme Schwert-Amazone (Helen Ma) erleichtert eine Banditen-Bande nach einem blutigen Gefecht um deren Perlen-Beute!
Unterschlupf findet die Amazone in einem Gasthof. Doch wird sie von Gastwirt und Kellner (Chin Yuet-Sang) verraten!
Die Perlen fallen Banden-Chef Wang in die Hände.
Doch die taubstumme Amazone will sich die Perlen wiederholen. Und Wang wird von ihr getötet!
Dessen Schwester, Liu (Shirley Wong) schwört der Amazone blutige Rache.
Es kommt zum Kampf..., und die Amazone wird schwer verletzt, doch kann sie flüchten.
Der Arbeiter Yang (Tang Ching) hilft ihr, und pflegt sie gesund.
Doch Liu und ihr oberster Scherge (Wu Ma) sind ihr längst auf der Spur.
Im Spiel-Casino begegnen sie Yang und dessem Kollegen (Wei Pin-Ao)..., und können diese gefangen nehmen.
Durch sie gelangen die Gangster an die für die Amazone wichtigen silbernen Arm-Reife, durch die sie per Spiegelung auch Gegner hinter ihr wahrnehmen kann!
Nunmehr taucht auch ein narbengesichtiger Schwertkämpfer (Yeung Wai) bei der Bande auf.
Der kann sogar der an sich spröden Liu näher kommen, doch spielt er sein eigenes Spiel, befreit Yang und dessen Kollegen, und tötet den obersten Schergen Liu´s!
Schließlich kommt es zwischen der taubstummen Amazone sowie der Bande zum blutigen Show-Down.
Am Ende bleibt nur noch Liu übrig..., und zwischen den beiden attraktiven Frauen kommt es zum Duell auf Leben oder Tod!
Dann betritt der narbengesichtige Schwertkämpfer schlussendlich die Szenerie.
Ein blutiges Drama nimmt seinen Lauf.........
Fazit:
Bereits im Jahre 1971 drehte Regisseur Wu Ma diesen gutklassigen Swordplay-Eastern für die Studios der "Mingxing Film Company" in Hongkong.
Atmosphärisch dicht, in gelungen arrangierten Indoor-Sets oder draußen, an pittoresken, gut gewählten Locations..., unter strahlend blauem Himmel, konzipierte Wu Ma eine einfache, aber spannend umgesetzte Story, ohne Schnörkel, mit einer Frau als letztendlich einsame, harte Kämpferin, sowie vielen sehr blutigen Fights, kerniger Action!
Sehr offensichtlich hat sich Wu Ma hier an die blutigen Swordplay- und KungFu-Actioner von Regie-Legende Chang Cheh orientiert.
Und er eifert dem Eastern-Kultregisseur der Shaw Brothers hier nach, was auch durchaus überzeugend gelingt!
Das Blut spritzt oftmals nur so durch die Gegend..., es geht hart zur Sache, eine letztendlich kompromisslose, einsame Heldin fährt eine blutige Ernte ein.
Wu Ma lehnt sich hier an Chang Cheh an, das steht zweifelsfrei fest.
Früh sind die Eckpfeiler und Duftmarken gesetzt, Wu Ma taucht schnell in die Storyline ein, gleich mit einem blutigen Fight im stilisierten Vorspann im surreal-orangefarben ausgeleuchteten Studio.
Stringent baut Wu Ma den Plot auf..., es geht um Rache, es geht um Frau vs. Frau, was immer seinen Reiz hat!
Doch drosselt Wu Ma nach schnellem Beginn mit vielen Kämpfen und atmosphärischen Aufnahmen, zur Mitte hin denn das Tempo, setzt auf ruhigere Szenen..., baut eine neue Figur mit Yeung Wai ein, der die Villain-Bande unterwandert, die Anführerin verführt, und sein eigenes Spiel betreibt.
Dann zieht das Tempo unvermindert an..., und ein so dramatisches wie blutiges Finale zieht den Betrachter in den Bann!
Wu Ma gelingt es somit einen visuell reizvollen, einfachen aber durchdacht in seiner Geschichte gehaltenen, spannenden Eastern-Actioner zu gestalten, der die Fans des Genres gut unterhält.
Helen Ma agiert hier in der Haupt- und Titel-Rolle. Eine im Original namenlose, einsame Heldin.
Eine Schwert-Amazone, die mit dem Banden-Unwesen aufräumen will. Sie spielt eine Taubstumme, sagt somit nicht ein Wort in diesem Film..., man erfährt nichts über ihre Hintergründe. So bleibt sie geheimnisvoll..., und fightet überaus agil und zum Äußersten entschlossen gegen eine Vielzahl von Gegnern..., und schließlich gegen ihre größte Feindin, die ihr blutige Rache schwor.
Tang Ching agiert als ihr Partner, der sie in seiner Fantasie sogar zu heiraten gedenkt.
Doch ist seine Figur zwar bemüht, doch zu schwach, um auf Augenhöhe mit der Heldin zu sein. Sie bleibt unnahbar, und unerreichbar.
Yeung Wai taucht unvermittelt auf..., da er zum einen den weiblichen Villain verführt, dieser zum anderen aber schadet, und sich dann gegen die Heldin stellt, bezieht sein Charakter eine Schlüssel-Position..., doch bleibt seine Figur nebulös. Das würzt das Ganze denn aber irgendwie..., schon besonders......, ich weiß nicht.
Und dann..., Shirley Wong! Die rassige Darstellerin ist nicht nur äußerst attraktiv..., sie agiert hier bravourös.
Sie..., die niedlich ausschaut, ist hier brutal, verschlagen und grausam veranlagt. Eiskalt geht sie über jede Leiche..., und schwört ihrer Feindin blutigste Rache.
Damit das überzeugend rüber kommt, muss sie quasi mimisch gegen ihre eigenes niedliches Äußeres an gehen. Und das gelingt der attraktiven Actrice..., alle Achtung.
Das ganze steigert sich noch bis hin zum Finale..., und Helen Ma und Shirley Wong bieten sich hier ein hasserfülltes, intensives Duell, bis zur Erschöpfung.
Wenn 2 so attraktive Damen, sich ein derart dramatisches Hass-Duell liefern, hat das für männliche Betrachter ja immer einen gewissen Anreiz, klarer Fall!
Doch damit ist der Streifen ja nicht zu Ende.
Die Action geht weiter..., und die wird mit Fortdauer des Films immer härter, dynamischer, intensiver.
Es ist ein Swordplay-Eastern..., der Kampf mit dem Schwert steht hier in den Action-Sequenzen im Vordergrund.
Einige Wire-Fu-Flugeinlagen sind unvermeidlich, leider, ich mag so etwas nicht.
Aber ansonsten ist die Fight-Action -zumal gemessen am Baujahr- kerniges, rasantes Swordplay.
Die Kämpfe, ob "1vs10" oder die Duelle, vor allem im krassen Finale, sind sukzessive der Laufzeit immer stärker choreographiert..., es wird immer härter und blutiger, und der Endfight lässt an Dramatik nichts zu wünschen übrig.
Helen Ma und Yeung Wai in einer weiten Watt-Landschaft bei Ebbe.
Mann gegen Frau..., beide alleine in einer weiten Ebene..., das setzte den Schluss in diesem Schwert-Drama!
"Deaf and Mute Heroine" ("Tang Ching - Furien am gelben Fluss"), ein gelungener, unterhaltsamer Genre-Beitrag..., ein kerniger Swordplay-Eastern!
Gefiel mir!!!
8/10.