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Andy Warhol sagte vor vielen Jahren einmal, dass er schon immer einen Film drehen wollte, in dem nur zu sehen ist, wie zwei Leute ficken. Ursprünglich hiess BLUE MOVIE auch schlicht und einfach nur FUCK.

Und so sieht man in BLUE MOVE, wie Viva und Louis Waldon über verschiedenste Themen reden, viele Minuten lang Sex haben, noch mehr Gespräche führen und sich dann schlussendlich noch in der Badewanne miteinander vergnügen.

Bevor der Film im "Garrick Theatre" aufgeführt wurde, wurde er gekürzt und von FUCK in BLUE MOVIE umgetauft. Trotz der Cuts beschlagnahmte die Polizei den Film kurze Zeit später, per Gerichtsbeschluss wurde er danach verboten.
Die Reaktion von Warhol darauf war, dass er ein Buch zum Film (mit allen Texten und einigen Filmbildern) veröffentlichte.

Der Film spielt ausschliesslich in einem Apartment in New York City. Und Viva und Louis Waldon hatten dort während den Dreharbeiten tatsächlich Sex miteinander. Zumindest die veröffentlichte Fassung des Films ist für Voyeure (oder gar für typische Pornokonsumenten) jedoch bestimmt nicht explizit genug.

Ist dieser Film, der von Andy Warhol im Oktober 1968 gedreht wurde, ein sehenswerter Kunstfilm oder doch nur ein uninteressantes Machwerk?

Fakt ist, dass die visuellen Verfremdungen nicht gewollt waren, sondern durch einen Fehler zustande kamen. Tja, Indoor-Material (Tungsten-Film) sollte man halt nicht verwenden, wenn so viel Sonnenlicht in ein Zimmer dringt...
Eine Tatsache ist ebenfalls, dass Warhol sein Werk aus Angst vor den Behörden kürzte.

Kunst? ManCity sagt: Nein!

Ganz uninteressant ist BLUE MOVIE mit Sicherheit nicht.
Aber nebst grafischem Sex hätte Warhol meiner Meinung nach lieber auch noch einige der öden Dialogszenen herausschneiden sollen...

3,5 Punkte

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