3D-Review
Nachdem Superman beim Kampf gegen Doomsday zwar die Menschheit rettete aber dafür sein Leben aushauchte, ist bei Batman guter Rat teuer, denn ein neuer intergalaktischer Fiesling taucht am Horizont auf: Steppenwolf. Schnell greift Batman auf die Hilfe Wonder Womans zurück und schart weitere Metawesen um sich, die alle zusammen eine Heldenliga, die Justice League, bilden. Doch können Flash, Aquaman und Cyborg wirklich dazu beitragen, dass Steppenwolf daran gehindert wird, jene drei Artefakte-Boxen zu finden, die den Planeten Erde ins Chaos stürzen sollen?
Wie Hase und Igel: Marvel macht es vor, DC scheint immer einen Schritt langsamer zu sein. Doch während Marvel bei diesem Wettstreit einen Erfolg nach dem anderen an der Kinokasse zu vermelden hat, schwächelt Warner mit der Ausgestaltung des DC-Superhelden-Universum doch ungemein. Erst mit „Wonder Woman“ konnte man auch der Konkurrenz zeigen, was eine Harke ist und so hofften alle DC-Fans auf den erneuten Siegeszug ihrer Helden, der als Gegenstück zu Marvels „Avengers“-Filme ebenso als Team-Up gedacht war: „Justice League“. Der direkt nach dem doch insgesamt sehr düsteren „Batman vs Superman“ einsetzende neuerliche Film von Zack Snyder funktioniert zwar oberflächlich betrachtet wie die Gruppenchemie-Filme von Marvel und beinhaltet auffallend viel Witz, doch leider hapert es noch bei der spielerischen Leichtigkeit. Doch wollen wir mal nicht unfair sein: „Justice League“ ist trotz kleinerer inhaltlicher Schwächen (man wird hier mit Helden konfrontiert, die bis auf Batman und Wonder Woman keinen bisherigen Solo-Kino-Background aufzuweisen haben, so dass nur DC-Nerds Wissen um Kampfkraft und -stil haben) ein durch und durch schmackhaftes Superhelden-Menü, welches von seiner Unter-zwei-Stunden-Laufzeit profitiert und je nach Belieben auf jeden Fall genug Herumgebalge oder typisch überbordendes CGI-Augenfutter bietet, um ja nur keine Langweile aufkommen zu lassen. Wirklich ohne Zweifel sehenswert ist die 3D-Fassung von „Justice League“. Obwohl – und das ist heute Standard – nur nachträglich konvertiert, profitiert der Film von dieser zusätzlichen Dimension. Ob nun Explosionen, die dir quasi um die Ohren fliegen, Regentropfen oder Funken – viele Pop-Out-Effekte unterstreichen den Spaß, den man auf jeden Fall mit diesem All-Star-DC-Abenteuer haben sollte. Hinzukommen eine gelungene Tiefenstaffelung, ein bis auf wenige Ausnahmen sehr scharfes Bild und gerade in den Flug-Aufnahmen eine Weitsicht, die nur durch die Hektik mancher Actionszenen etwas getrübt wird. Schön dabei ist auch das bildschirmfüllende 1,78:1-Format. Unbedingt auf 3D sehen. Mit Ben Affleck, Gal Gadot, Jason Mamoa, Ezra Miller, Henry Cavill u. a.
© Selbstverlag Frank Trebbin