Bereits in den Filmen "Batman v Superman: Dawn of Justice", sowie "Wonder Woman" wurden die Grundsteine für die "Justice League" gelegt und besonders nach dem Abspann immer wieder kleine Hinweise auf die bevorstehenden Ereignisse gegeben.
Auch hier unterschieden sich die beiden genannten Filme um einige gewisse Nuancen. Während "Batman v Superman" eine gewisse Düsternis ausstrahlte, war die Handlung bei "Wonder Woman" zwar ebenfalls nicht komplett voller Leichtigkeit, doch strahlte Gal Gadots Charakter hier immens, was das Superhelden Kino auf gewisse Weise neu revolutionierte.
Wer die Comics der "Justice League" kennt, der weiß, dass das Team nicht komplett ist. So sind auch die hier gewählten Charaktere nicht detailgetreu nach der Vorlage gewählt. Am meisten heraus sticht Aquaman, der eigentlich blond ist und deutlich kürzere Haare trägt. Auch fehlen wichtige Mitglieder, wie die Green Lantern, die jedoch in einer kurzen Sequenz einen Cameo Auftritt zelebrieren dürfen.
Der Film verliert sich zu Beginn leider zu sehr in der Einführung der Charaktere, was in gewisser Weise auch den Film etwas zu lang wirken lässt. Zwar haben hier einige der Helden (allen voran Wonder Woman) einen tollen Solo-Auftritt, doch hätte man die Zusammenkunft der Helden vielleicht doch etwas beschleunigen sollen.
So ist es auch etwas langatmig, wie einige Mitglieder der späteren League doch zögern, sich dieser anzuschließen. Erfreulich ist hier jedoch, dass ein ebenfalls in Promos kaum genannter, wichtiger Bestandteil der Justice League doch noch an der Seite der Helden kämpfen wird.
Steppenwolf ist der Hauptgegner der Liga, der schon bald seine gefährlichen Ausmaße offenbart. So macht er jagt auf die Amazonen und Atlantaner, die die sogenannten Motherboxen - eine reine Quelle der Macht - beschützen wollen.
Nachdem bereits Batman, Superman und Wonder Woman im Kino ihre Soloauftritte hatten, wird der Fokus hier besonders auf die drei neuen Charaktere gelegt, die in den kommenden Jahren ebenfalls ihren Alleingang auf der Kinoleinwand zelebrieren dürfen: Aquaman, Cyborg und The Flash.
Besonders letzterer wirkt sehr erfrischend und kann für den nötigen Unterhaltungswert sorgen. Er ist hier beinahe der einzige Charakter der Witz und Leichtigkeit versprüht (von wenigen Sprüchen des Aquaman mal abgesehen).
Dies ist nämlich auch die grundlegende Schwäche des Films. Wie die neue Batmanreihe um "The Dark Knight" ist die Comicverfilmung manches Mal viel zu düster, was den eigentlichen Charakter eines Comics ein wenig verfälscht. Vielleicht verliert sich der Film auch ein wenig, weil es einfach zu viele Protagonisten mit ihrer eignen Geschichte gibt.
Dies ist jedoch jammern auf hohem Niveau, denn gute Unterhaltung, gerade was die Actionsequenzen angeht ist hier geboten. Der Film wirkt im zweiten Teil etwas leichter, was vielleicht auch ein wenig an dem Regiewechsel liegt, da Joss Whedon kurzer Hand die Zügel in die Hand nahm, nachdem Zack Snyder aufgrund von familiären Gründen zurück getreten ist.
Erfreulich sind auch die Anspielungen auf die Comicreihe, die man allerdings nur als Leser der Serie als solche erkennen kann, wie auch die zwei (!) Sequenzen im und nach dem Abspann.
Die beste Comic Verfilmung aller Zeiten, wie es die große Aufmachung der Promotion zu meinen vermag, darf sich "Justice League" zwar nicht nennen, aber einen guten Film mit toller Unterhaltung bekommt man auf jeden Fall geboten.