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iHaveCNit: Thor: Tag der Entscheidung (2017)

Nach meiner „Road To Ragnarok“ - dem Weg zu „Thor: Ragnarok“, so der Titel im Original, war ich gespannt, wie man nach dem gewissen shakespearesquen „Thor“ von Kenneth Branagh sowie der schnellen Space-Oper „Thor: The Dark Kingdom“ von Alan Taylor nun den nächsten Teil aufzieht. Wer die Trailer gesehen hat, wird mitbekommen haben, dass der Film nun mehr auf Humor setzt und auch einen gewissen Trashlook erhält – er nähert sich somit mehr dem Ton, der uns bereits aus „Guardians of the Galaxy“ bekannt ist. Wer mich kennt, weiß, dass mir genau dieser Ton extrem gut zusagt, und auch dieser sorgt dafür, das „Ragnarok“ für mich der beste Thor-Film geworden ist.

Thor ist an einem Tiefpunkt angelangt. Nachdem er erfolglos versucht hat, die Invasion von Hela auf Asgard zu verhindern, verliert er seinen Hammer und findet sich auf einem Schrottplaneten wieder. Dort muss er es irgendwie schaffen, wieder zurück zur Rettung Asgards aufzubrechen.
Und dort trifft er zufällig auch auf einen ihm sehr bekannten Wegbegleiter.

Extrem unterhaltsam – das ist wohl der erste Eindruck, den wohl jeder haben wird, der sich mit dem Film anfreunden kann. Man muss sich mit extrem vielen Gags anfreunden, mit teils sehr flachem Humor, der einem auch teilweise mit der Brechstange serviert wird. Diese Gagdichte kann bei der Ernsthaftigkeit des Themas leicht irritieren und den Ton des Films überlagern, aber wenn der Film genau auf diese Richtung gehen wollte, dann hat er das Ziel, eine Science-Fiction-Fantasy-Komödie zu erzählen, vollends erfüllt und dafür bekommt der Film von mir höchsten Respekt in Anbetracht der etwas dünnen und doch ernsten Geschichte, die er damit überspielt. Man kann auch den Look des Films vor allem auf dem Schrottplaneten als trashig und billig betrachten, aber das ist Schrott, von daher hat dieser Look gepasst und mich mitunter auch fasziniert. Da kommen einem die Abschnitte auf Asgard dann doch sehr gewöhnlich vor – aber der allgemeine bunte Look macht richtig Spaß. Wenn man den Informationen Glauben schenkt, dass der Regisseur knapp 80 % des Films die Schauspieler hat improvisieren lassen, ist es schon cool, was die Darsteller daraus gemacht haben. Jeder scheint richtig Spaß dabei gehabt zu haben und sich vermutlich auch selbstlos als Teil des Projekts gesehen zu haben. Aber an sich ist die Rollenverteilung im Marvel-Stil klar gehalten. Wir bekommen einen verrückten Auftritt von Jeff Goldblum, eine klassische Oberbösewichtin durch Cate Blanchett und auch einen tollen Neuzugang durch Tessa Thompson. Chris Hemsworth, Tom Hiddleston und Mark Ruffalo bauen ihre bereits in den vorigen Filmen etablierte Chemie weiter aus. Die Effekte sind auch marveltypisch und der Soundtrack von Mark Mothersbaugh baut bekannte Themen ein und kreiirt darüberhinaus noch neue Themen dazu. Eine Sache, die ich ganz cool fand, waren die oft vorhandenen, sehr symetrischen Kameraufnahmen- und auch Fahrten, die dem Film noch etwas eigenes dazu gegeben haben.

Für mich ist „Thor: Tag der Entscheidung“ ein vielleicht zu unterhaltsames und leicht verdauliches Ende der Trilogie um den heroischen Strahlemann und Hammerschwinger, dass seiner Intention als Science-Fiction-Fantasy-Komödie erfolgreich gefolgt ist – für mich aber der beste Film aus der Thor-Trilogie ist.

„Thor: Tag der Entscheidung“ - My First Look – 9/10 Punkte.

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