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Als willkommener Kontrast zum oftmals deutlich zu kitschigen Weihnachtsfilm konnten sich in den letzten Jahren immer mehr Gegenveranstaltungen wie „Bad Santa“ oder „Krampus“ behaupten. Auf dieser Schiene fährt auch die rabenschwarze Komödie von Regisseur Adam Marcus, die mithilfe der Spezialeffekte von Robert Kurtzman überraschend blutig ausfällt.

An Weihnachten trifft sich die Familie Pope bei Mutter Shari. Ärger ist vorprogrammiert, als ihr Exmann, Vater der vier mittlerweile erwachsenen Kinder auftaucht, so dass bereits während des Abendessens ein großer Streit entfacht. Wenig später offenbart eine Droge im Punsch die ersten Nebenwirkungen und es gibt einen Toten…

Auch ohne entsprechende Gewalteinlagen herrscht früh eine vergiftete Atmosphäre im Haus, denn entweder es werden Intrigen geschmiedet, eine Leiche aus dem Keller geholt oder es gibt knallharte Beleidigungen. Denn verbale Entgleisungen, obszöne Andeutungen und regelmäßiges Fluchen gehören hier zum normalen Ton.

Mit Gegensätzen wird bereits während der ersten Minuten gespielt, als noch der Vorspann läuft und aus den Credits negativ geprägte Begriffe geformt werden, während im Hintergrund klassische Weihnachtsmusik läuft. Spätestens als eine Gabel im Hals des ersten und beileibe nicht letzten Opfers landet, wird eine Spirale der Gewalt in Gang gesetzt, bei der im Verlauf Weihnachtsstern, Schneeschippe oder Tranchiermesser zweckentfremdet werden. Zwar können sich die Gewalteinlagen sehen lassen, das Spritzen von Blut aus dem Rechner mindert den Spaß jedoch ein wenig.

Die gut aufgelegten, absolut treffend besetzten Mimen sorgen ebenfalls dafür, dass die Chose äußerst lebhaft vonstatten geht, zumal spätestens ab der Mitte kaum eine Atempause zu verzeichnen ist. Obgleich sich das Geschehen ausschließlich in und um das geräumige Haus herum abspielt, wird es nie langweilig und wenn gerade nicht gestorben wird, kommen andere düstere Geheimnisse ans Tageslicht. Einzig die zuweilen unsichere und teils wackelige Kamera ist auf handwerklicher Ebene ein leichtes Manko.

Bitterböse Anfeindungen münden in einer teils grotesken Gewaltorgie, - wer ein Faible für politisch nicht korrekte Entgleisungen zum Fest der Liebe mitbringt, dürfte sich hier heimisch fühlen und den garstigen Grundton begrüßen. Die überaus simple Prämisse liefert zwar nur wenige Twists und Turns, doch anspruchslose Weihnachtsmuffel kommen definitiv auf ihre Kosten.
7 von 10

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