Review
von Leimbacher-Mario
Zom Zom Land
Ist es ein zukünftiger Zombieklassiker? Eher nein. Ist es ein Musicalmeilenstein? Fragwürdig. Wird das mal ein Kultfilm? Glaube auch eher nicht. "Shaun of the Dead" war vorher da, "Zombieland" ist lustiger, "La La Land" hübscher, "Sing Street" charmanter und "High School Musical"... kitschiger?! Spaß beiseite: all das stimmt. Und trotzdem grenzt meine Zuneigung für Annas Überlebenskampf inmitten der Zombieapokalypse an Liebe. Es war ein guter Abschluss des Fantas Filmfests 2018. Seicht aber blutig, leicht aber sinnlich, singend aber nie nervig. Musicals sollte man aber natürlich nicht abgeneigt sein.
Anna ist hübsch und liebenswert, vollkommen normal und von der bezaubernden Ella Hunt charmant verkörpert. Das wäre sogar noch untertrieben. Für mich ein Star der Zukunft. Ihre Freunde, Feinde, Kameraden und Gegner sind ebenfalls gelungen, ihre Welt wimmelt nur so von skurrilen aber nie zu abgehobenen Figuren. Highlights sind für mich ihr bester Tollpatsch-Freund und ihr arroganter Schwarm, die sich ein sehenswertes Rennen um ihr Herz und ihr Höschen liefern. Vor allem Letzterer kriegt eine echte Highlight-Nummer auf den Leib geschrieben. Wo wir auch schon mit beim Wichtigsten wären: die Songs sind wirkliche Ohrwürmer. Kitschig, naiv, kindlich, schmalzig (selbst wenn sie und der ganze Film sich gegen disney-artige Klischees stellen) - und dennoch passend und perfekt. Vor allem "Hollywood Ending" und der besagte und wortwörtliche Killersong des Arschlochs der Gruppe werden in Zukunft sicher noch oft gehört werden. Als i-Tüpfelchen gibt es feine, handgemachte Splattersprenkler und eine unerwartete Balance, die am Ende eher in Richtung nihilistisch, ausweglos und deprimierend deutet. Keiner ist sicher. Heilung nicht in Sicht. Typisch für einen Zombiefilm. Untypisch für ein Musical und weite Teile dieses anfänglichen Gute-Laune-Hits. I like!
Fazit: ein echtes High School-Grusical - obwohl man das alles schonmal ähnlich gesehen hat, frisch genug um einem ans Herz zu wachsen!