Man sieht schon an dieser Aufzählung wie vielfältig der Film ist. Manche Werke warten mehr als 10 Jahre darauf von Individuen entdeckt zu werden. GESTÄNDNISSE ist als Regiedebüt von George Clooney, der auch eine kleine Rolle spielt, eine authentisch wirkende und höchst amüsante Reise durch die bunten Jahrzehnte der US Medienlandschaft. Die sonst eher sparsam einzusetzende erzählende Stimme aus dem off von Chuck Barris passt hier wie selten und stellt eine weitere erzählerische Ebene dar, weil sie sehr akzentuiert bis sarkastisch das Gesehene kommentiert.
In einem Satz geht es um die Lebensgeschichte des bei uns weithin unbekannten Chuck Barris zwischen TV-Karriere um TV-Shows, sein Liebesleben und seiner Verbindungen zur CIA. Kurios genug ist die Autobiografie auf jeden Fall und ein guter Teil ist sicher erfunden um die Legende zu pflegen und auch die geschickt eingestreuten authentischen Interviews können dies nicht eingehend klären. Aber darum geht es auch nicht in dem wilden Genremix der stets gut für Überraschungen ist. Sam Rockwell lebt die Rolle von Chuck Barris richtiggehend und mit jeder zynischen Körperfaser und nach nur kurzer Zeit sehe ich nur noch die Rolle und keinen Rockwell mehr.
Desweiteren gibt es mit Drew Barrymore, George Clooney, Julia Roberts und Legende Rutger Hauer ein wahres Staraufgebot und jeder macht seinen Job für meinen Geschmack recht gut. Es gibt sogar Gastauftritte von Matt Damon und Brad Pitt. Der Film lebt von seinem Witz zwischen den Zeilen und nur selten gibt es platte Schenkelklopfer. Oft wird es erfrischend obszön und düsterer schwarzer Humor ist an der Tagesordnung. Die Überlänge und ein recht zahmer Mittelteil machen GESTÄNDNISSE vor allem dort zäh und sicher hat der ein oder andere Zuschauer zeitweise mit einen Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom zu kämpfen, weil das anfänglich hohe Tempo dort nicht ganz gehalten werden kann.
Dennoch verbleibt das irritierend-angenehme Gefühl der Ungewissheit was als nächstes passiert bzw. was überhaupt Realität oder Fiktion ist. Selten gab es eine so gute Mischung zwischen einer Komödie und düsteren tragischen Elementen wie in GESTÄNDNISSE. Dabei ist er absolut kein Film für einen trägen Massengeschmack und polarisiert auch entsprechend. Das Ende ist von geradezu hypnotischer dramaturgischer Qualität und schließt einen Film bei dem die Coen Brüder und Steven Soderbergh ganz heftig um die Ecke geschaut haben, und der eine recht einzigartige filmische Visitenkarte abliefert die wenige direkte Vorbilder hat.
7/10 Waschmaschinen....äh,....Punkten