Inhalt:
China zur Zeit der manchurischen Qing-Dynastie. Die Dynastie sieht sich durch die Klöster der Shaolin -die in die südlichen und nördlichen Shaolin aufgeteilt sind- bedroht. Die Mönche, die über eine herausragende Kampf-Technik verfügen..., bringen diese auch weltlichen Schülern bei. Dies können die Manchus nicht dulden.
Die Klöster zu schwächen, ja möglichst zu zerschlagen..., dieser Aufgabe widmet sich der skrupellose Qing-General Xu (Johnny Wang Lung Wei).
Dessen Plan ist es, die nördlichen und südlichen Shaolin gegeneinander aufzuhetzen.
Dazu ladet er die besten Kämpfer beider Klöster in seine Residenz ein. In einem Kampf-Contest soll ermittelt werden, wer die Manchu-Truppen ausbilden soll..., wer Vorgesetzter, wer Untergebener sein soll.
Die nördlichen Shaolin werden durch Xu Fang (Sun Chien), Yang Zhongfei (Chiang Sheng) und Bao Shanxiong (Lu Feng) vertreten.
Die 3 bleiben in diesem Contest siegreich..., wenden aber keine tödlichen Techniken an.
So tötet denn Xu die 3 der südlichen Shaolin selbst..., und schiebt die Schuld daran den nördlichen Kämpfern zu..., so wird es dem Meister der Süd-Shaolin, Mai Qi (Chan Shen) übermittelt.
Die südlichen Shaolin sind gemäß der Erwartung Xu´s und dessem Schergen Captain Hua Shun (Suen Shu-Pau) außer sich, und entsenden 3 weitere Kämpfer, darunter einen der Söhne Mai Qi´s!
Diese sterben im Kampf mit den 3 Nordfightern, da sie nicht bereit sind, ihre Niederlage zu akzeptieren.
Nunmehr sinnen die Süd-Shaolin um Mai Qi noch vehementer nach blutiger Rache!
Die herausragende Technik der Nord-Shaolin ist das KungFu der "Iron Palm"..., und Mai Qi analysiert, welche Techniken diesem KungFu gewachsen sind.
So entsendet er seinen 2. Sohn, Mai Feng (Wai Pak), zu einem Meister der YongShun-Technik, Master Liang (Wong Ching-Ho), genannt "Der Gärtner". Mai Feng steht ein gnadenloses Training bevor... auch an den PengHsi-Pfählen!
2 weitere Kämpfer stehen für die Süd-Shaolin und deren Rache bereit:
Zhangcheng (Lo Mang) wird zu einem Meister der "Mantis"-Technik geschickt..., Master Zhu Ming (Ching Miu), genannt "Der Holzfäller".
Die Kräftigung der Finger und das Training an der MoPan-Drehachse stehen hier im Mittelpunkt.
He Yingwu (Kuo Chui aka Phillip Kwok) wird indes von Master Mai Qi selbst in die Technik des Bojutsu, des Stockkampfs, unterwiesen.
So vergehen die Monate..., während die nördlichen Fighter ein zähes Training mit den Qing-Truppen absolvieren und mit den Marktverkäuferinnen anbändeln.
Die Betreuung der 3 bewerkstelligt derweil die schöne Xiu Yin ("Kara" Hui Ying Hung)..., schließlich wollen diese und Xu Fang heiraten.
General Xu sieht dies positiv und bereitet dazu alles vor...
Am Vorabend der Heirat erhält die Residenz des Generals Besuch von den 3 Süd-Shaolin... Mai Feng, He Yingwu und Zhangcheng.
Es kommt zum Kampf..., doch können die Helden das Intrigenspiel..., den infamen Plan des Generals Xu, sie aufeinander zu hetzen und Shaolin damit entscheidend zu schwächen, noch rechtzeitig durchschauen.....?
Fazit:
Im Jahre 1978 drehte Star-Regisseur Chang Cheh diesen weiteren Eastern mit dem Venom-Ensemble für die Studios der Shaw Brothers in Hongkong.
Und es entstand ein farbenprächtiger, weitestgehend stringenter und mit nur wenigen langatmigeren Passagen versehener, unterhaltsamer KungFu-Streifen in den bunten Sets der Shaw Brothers mit ihrer künstlichen Natur und besonderen Atmosphäre.
Die Story ist an sich sehr einfach..., ein General will die besten Kämpfer des verhassten Shaolin-Klosters aufeinander hetzen, durch eine Intrige, durch Mord an 3 dieser Fighter -die im Kampf mit anderen Shaolin unterlegen waren- den er selbst begeht, und den er den siegreichen Shaolin unterstellt.
Die unterlegene Seite will dies rächen..., und schon haben wir das einfache Motiv für die Handlungen, die daraus resultieren.
Und hier steht das Training im KungFu..., in den Techniken, die hinsichtlich der anzugehenden Rache erfolgversprechend sind, im Zentrum dieses Streifens.
Training, Training, Training..., 3 Sifus übernehmen jeweils einen Kämpfer..., und die Regie springt zwischen den Schauplätzen immer schneller hin und her.
Zwischendurch flirten die 3 anfangs siegreichen Kämpfer mit den Marktverkäuferinnen..., und sinnieren zunächst nur oberflächlich darüber nach, ob hinter allem nicht eine Intrige steckt, denn ihre Techniken gegen die Gegenseite waren nicht tödlich.
Chang Cheh lässt sich Zeit..., mit der Ausbildung der nach Rache sinnenden Kämpfer..., mit deren Einführung, und mit der Storyline an sich, und geht das alles fast etwas gemächlich an.
Man erkennt das Bemühen Chang Cheh´s hier keinen tumben Haudrauf-Eastern zu machen..., sondern durchaus ambitioniert im Rahmen eines Eastern zu unterhalten.
Das macht den Streifen aber auch mitunter in manchen Sequenzen langatmig wirkend. Doch will Chang Cheh auch einen Ausgleich schaffen..., und das durch ein zackiges Training und im Finale durch einen kernigen Show-Down mit zu erwartender Wendung...!
Das Training ist abwechselungsreich und zeigt die akrobatischen und skill-technischen KungFu-Fähigkeiten der Venoms..., ist aber auch subtil gehalten. Denn die Fighter brauchen Geduld..., sie müssen zäh sein, steter Tropfen höhlt den Stein muss ihre Devise sein.
Auch das bringt Chang Cheh in diesen Szenen bewusst rüber..., und das verlangt auch vom Betrachter entsprechende Geduldigkeit.
Die KungFu-Action steht auf einem entsprechend hohen technischen Niveau..., immer neue Moves, dynamisch, hart und blutig geht es zur Sache..., und schließlich überschlagen sich im Show-Down die Ereignisse.
Die Venoms Sun Chien, Chiang Sheng, Lu Feng, Lo Mang und Kuo Chui (aka Phillip Kwok) sind hier vor allem hinsichtlich ihres agilen Könnens, ihres technisch anspruchsvollen KungFu gefordert..., sie sind keine echten Schauspieler..., agieren hier aber mimisch im wesentlichen überzeugend. Hohe darstellerische Leistungen waren nicht zu erwarten..., und die Fans des Genres und des Studios haben diese Erwartungshaltung auch gar nicht.
Anders ist dies bei Chan Shen, der den verzweifelten Süd-Chef der Shaolin intensiv spielt..., und auch Johnny Wang Lung Wei agiert als hinterhältiger Manchu-General durchaus mimisch gekonnt..., der Villain vom Dienst der Shaw Brothers nutzt hier sein diesbezügliches Charisma entsprechend.
Ching Miu und Wong Ching-Ho spielen die beiden Sifus nicht ohne ein Quäntchen Ironie gegenüber ihren Schülern..., und verwenden viel Geduld und Einfühlungsvermögen, diesen die entsprechenden Techniken beizubringen.
Vor allem Ching Miu "quält" Lo Mang damit, die von ihm im Training zerbrochenen Eier als Rührei abends täglich zu sich zu nehmen. Dieser hat es selbst in der Hand, dies zu ändern..., und Ching Miu motiviert den Helden damit zusätzlich.
In einer kleinen Nebenrolle ist hier noch die hübsche "Kara" Hui Ying-Hung mit dabei. Doch wie bei Chang Cheh oft gewohnt, sind die Damen nur Beiwerk.
"Invincible Shaolin" ("Das Höllentor der Shaolin") ist ein insgesamt stimmiger, unterhaltender Eastern, der von den subtil-actiongeladenen Trainings-Sequenzen, den technisch niveauvollen Fights, einer schlüssig -wenngleich gedehnt- umgesetzten Story und viel Atmosphäre ala Shaw Brothers lebt.
Sehr knappe 8/10 Punkte darf ich hier vergeben.