Review

Die in Nord und Süd gespalteten Shaolinklöster entsenden ihre drei stärksten Kämpfer zum Hofe des Generals von Kanton, Pu Kang-tu. Der General will feststellen, welche der beiden Schulen die bessere Kampftechnik lehrt und diese für die Milizen der Mandschus gebrauchen.
Doch nicht nur das: Pu Kang-tu verfolgt auch das Ziel, die Kämpfer von Nord und Süd gegeneinander aufzuwiegeln und so bringt er die Südshaolin nach derer Niederlage heimtückisch um und schiebt diesen Tod den Nordkämpfern Lu, Chiang und Sun zu.

Sein Vorhaben gelingt und die Brüder aus dem Süden sinnen fortan auf Rache und Vergeltung. Um diesem Wunsch gerecht zu werden, schickt der Shaolinmeister des Südens seine drei besten und verheißungsvollsten Kämpfer in eine sehr harte Ausbildung und lehrt sie in untypischen Kampfstilen, während Lu, Chiang und Sun einem Leben in Luxus und Liebelei fröhnen - unwissend, das Ziel einer Intrige und der bald alles vernichtenden Rache der Südshaolin geworden zu sein...

Mitte der 1970er bekam Chang Cheh den Auftrag, neue Schauspieler für die Shaw Brothers zu manifestieren und so bereicherte er bereits 1978 das eingestaubte Kung-Fu-Genre mit den "Five Venoms".
Noch im selben Jahr sprang Chang Cheh einmal mehr auf den Zug auf und baute die "Five Venoms" in "Invincible Shaolin" erneut ein und inszenierte einen phantastischen Shaw-Brothers-Film - einen sehr sehenswerten noch obendrein.

Niemals zu lang oder zu kurz geraten, beginnt der Film mit einer schnellen Einführung der Vorgeschichte, sowie der Charaktere und widmet sich sogleich seiner eigentlichen Handlung, dem harten und sehr einfallsreichen Training, dass die Protagonisten aus dem Süden auf sich nehmen.
Einige Teile dieser Ausbildung haben vermutlich auch Quentin Tarantino für sein Spätwerk "Kill Bill" inspiriert. Das Durchbrechen der Holzwand mit einem kurzen Schlag ist zweifelsohne aus "Invincible Shaolin" entnommen und auch der anschließende Versuch Reis mit Stäbchen zu essen, in der Gewissheit die Ausbildung erfolgreich zu beenden, stammt sehr wahrscheinlich aus diesem Vorzeigewerk von Chang Cheh.

Dabei definiert "Invincible Shaolin" die Rahmenhandlung der Shaw-Brother-Filme sicherlich nicht neu, dennoch tanzt der Film abundzu aus der Reihe - und das sehr positiv!
Chang Cheh begnügt sich hierbei nicht nur mit den zahlreichen Kämpfen, die mit einer bunten Palette an Waffen ausgefochten werden. Er setzt insbesondere durch das gekonnt geschnittene Ende, das zwischen Farbe und s/w wechselt, der Regieleistung noch einen drauf. Super!
Gekrönt wird das Ganze durch den grandiosen und gut einprägsamen Soundtrack von Chang Yung-yu, der hingabungsvoll und sehr sympatisch daherkommt.

Das einzige, was mich bei dem Film stutzig macht, ist die Freigabe, die auf ein FSK 16 heruntergestuft wurde. Gorefreunde könnten hier ab und an auf ihre Kosten kommen, denn das Blut spritzt nicht selten in einem heroischen Akt umher. Manchmal erscheint mir die Vorgehensweise der FSK halt doch etwas fragwürdig ...

Wer sich mal wieder prächtig unterhalten lassen möchte, ohne auf Tiefgang oder Dramaturgie Wert zu legen, der ist mit "Invincible Shaolin" jedenfalls bestens bedient!

8 / 10

Details
Ähnliche Filme