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Mit "Dressed to Kill" lieferte Regisseur Brian De Palma einen Skandalfilm allererster Güte ab. Kein Wunder, streift er doch permanent prekäre Themen, wie Ehebruch, Prostitution und Mord und taucht in die tiefsten Abgründe der menschlichen Psyche ein.

Die sexuell frustrierte Kate Miller wird nach einem Seitensprung im Fahrstuhl von einer Blondine brutal ermordet. Zufällige Zeugin des Verbrechens wird die Edelprostituierte Liz. Diese kann auch einen kurzen Blick auf die Mörderin erhaschen und die Tatwaffe, ein Rasiermesser an sich nehmen. Da auf diesem allerdings folgerichtig ihre Fingerabdrücke massenhaft vorhanden sind, wird sie zur Hauptverdächtigen. In dem Sohn der Verstorbenen findet sie jedoch einen Verbündeten. Er vermutet die Täterin unter den Patienten des Psychiaters seiner Mutter, dem sie ihre sexuelle Frustration gebeichtet hat. Zusammen mit Liz macht er auf eigene Faust Jagd auf die Killerin...

"Dressed to Kill" ist wirklich ein schwer verdaulicher Film. Eigentlich fängt er an, wie ein Porno, wird jedoch nach und nach zu einem nervenzerfetzenden Psychothriller allererster Güte. De Palma zitiert einige Male eindeutig bei Hitchcock, besonders "Psycho" musste in mehreren Szenen als Vorbild herhalten. Dies macht "Dressed to Kill" allerdings auf keinen Fall schlechter. Vielmehr nimmt der Regisseur bekannte Versatzstücke und mixt daraus etwas völlig Neues. Es ist fraglich, ob die Explizität, mit der De Palma hier arbeitet unbedingt dem Storyverlauf dienlich ist, die schmuddelige und etwas unangenehme Atmosphäre unterstreicht sie allemal. Hier hat sich bestimmt auch Fulci mit seinem "New York Ripper" ein Vorbild genommen. Interessant an der Inszenierung ist, dass die Kamera fast die ganze Geschichte erzählt. Besonders der Beginn des Films kommt nahezu ohne Dialoge aus.
Die Schauspieler sind alle gut besetzt, besonders Michael Caine als Psychiater ist ein Hochgenuß.
Insgesamt ein megaspannender, gekonnt inszenierter Film mit einem wirklich schockierenden Ende.
9/10 Punkte

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